Eberhofers siebter Fall

Bezzel im Cinecittà: Publikum feiert Kaiserschmarrndrama

9.8.2021, 09:33 Uhr

Sebastian Bezzel bei der Vorstellung von "Kaiserschmarrndrama" im Cinecitta. © Günter Distler

Die Eberhofer-Filme sind ein Phänomen: Seit "Dampfnudelblues" von 2013 locken sie regelmäßig Scharen von Menschen ins Kino – vor allem in Süddeutschland und Österreich. Die Premieren-Touren der Schauspieler wuchsen mit jedem neuen Streifen zu wahren Triumphzügen.

Diesmal war jedoch alles anders: Ein Jahr lang lag das fertig abgedrehte "Kaiserschmarrndrama" im virtuellen Regal des Verleihs und wartete auf die Öffnung der Kinos. Nun wurde es aus Hygiene-Gründen in nur halb besetzten Kinos gezeigt. Keine Schlangen vor den Lichtspielhäusern, keine Fotosessions mit den Fans. "Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das schon", meint Sebastian Bezzel. "Aber was zählt ist, dass wir jetzt überhaupt wieder was machen können: Für mich sind die Säle nicht halb leer, sondern halb voll!"

Der Film selbst ist, wie man sich einen Eberhofer-Krimi vorstellt: Es wird gefrotzelt, gelacht und gemordet. Fürs Gelegenheits-Publikum wirkt die Reihe wie ein gleichmäßiger Strom, in dem man zu jedem Zeitpunkt eintauchen kann. Für Hauptdarsteller Bezzel stellt sich das naturgemäß anders dar: "Natürlich wiederholen sich bewusst viele Dinge, aber für mich hat jeder Film einen ganz eigenen Klang und seine Besonderheit, weil Regie und Drehbuch andere Schwerpunkte setzen. Auch in 'Kaiserschmarrndrama' werden wir wieder Facetten vom Eberhofer sehen, die man so noch nicht erlebt hat."

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Etwa wenn Bezzel den Besonnenen mimt, während Kollege Simon Schwarz als bekiffter Kollege Rudi zu komödiantischer Hochform aufläuft: "Das war fies! Simon hat das so fantastisch gespielt, dass es mich fast zerrissen hätte. Aber ich musste immer genervt schauen und sagen ,Sei bitte ruhiger'. Das hat dann auch sehr, sehr lange gedauert."

Und noch eine Besonderheit gibt es: Bisher wurden die Eberhofer-Filme vor allem in Süddeutschland und Österreich gezeigt. "Kaiserschmarrndrama" ist der erste Film der Reihe, der gleichmäßig im ganzen Bundesgebiet startet. Ein Erfolg, der nicht geplant war: "Den ersten Teil haben wir ja noch fürs Fernsehen gedreht"; erinnert sich Bezzel. "So mit der leisen Hoffnung: ,Wenn wir ganz großes Glück haben, können wir noch einen zweiten dranhängen. Dass es zu einer solch erfolgreichen Reihe bringen würden, hätte niemand gedacht."

Bezzels eigener Lieblingsfilm ist übrigens Teil vier "Grießnockerlaffäre": "Diese Geschichte von der Oma und ihrer großen Lebensliebe – das fand ich ganz entzückend. Aber ich mag auch ,Kaiserschmarrndrama’ sehr, weil er auch melancholische und traurige Momente unterbringt."

Inzwischen sind sieben der zehn Eberhofer-Romane von Rita Falk erfolgreich für die Leinwand adaptiert worden. "Es gibt keinen Langzeit-Plan: Wenn ein Eberhofer-Krimi gedreht ist und gut ankommt, wird über den nächsten nachgedacht." In diesem Fall ist es das "Guglhupf-Geschwader", für den ab September die Kameras laufen werden. Er soll 2022 in die Kinos kommen.