Geflüchtete in Baiersdorf gut aufgehoben

24.1.2020, 06:00 Uhr

Passend zum Neujahrsempfang stand beim Treffen das neue Jahr und auch gleichsam gesellige Zeit im Vordergrund. Viele hatten die Einladung dankend angenommen und so begrüßte 2. Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer (SPD) Familien und Jugendliche, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind. "Ich bin froh, dass es den Verein in Baiersdorf noch gibt. Wenn euch der Schuh drückt, dann kommt zu mir, denn meine Tür ist immer offen, mit Blick auf die Integrationsbeauftragte und ihre Unterstützer".

Die Erwachsenen nutzten die Stunden, um sich zu unterhalten und die Kinder spielten derweil. Ein gemeinsames Quiz forderte Kenntnisse der verschiedensten Länder. Die Ergebnisse und das Wissen der Teilnehmer sind beachtenswert so die Bürgermeisterin. Sabina Jalilova ist seit vergangenem Jahr als Integrationsbeauftragte im Amt und hat schon viele Kontakte geknüpft. Eine große Hilfe war dabei die Unterstützung durch die ehrenamtliche Flüchtlingsinitiative vor Ort sagt Jalilova. "Meine Aufgabe ist es, die Menschen kennen zu lernen, fehlenden Bedarf festzustellen und dabei auch eine Bestandsaufnahme vorzunehmen" nannte sie als einige Themenfelder. In der Folge gilt es, Menschen in Schule, Ausbildung und Verein zu integrieren oder Unterstützung zu leisten in Behördenangelegenheiten.

Der Analyse der Lebenssituation folgt die Hilfe, und das individuell. Zusammen mit dem Verein "Hand in Hand" werden Netzwerke und Kontakte aufgebaut zu Beratungseinrichtungen, Schulen, Kindergärten oder Bildungsträgern. "Derzeit wird daran gearbeitet, noch mehr Männer in Arbeit zu bringen. Das Schöne dabei: Die Firmen stellen sich inzwischen darauf ein" sagt Jalilova.

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In der Sammelunterkunft sind im Moment noch 35 Asylbewerber wovon zehn als Auszubildende einen Handwerksberuf erlernen und zwei schon erfolgreich ihren Gesellenbrief haben. Dieser überaus positive Stand der Flüchtlingsarbeit in Baiersdorf ist auch den vielen Helfern zu verdanken. "Wir haben das große Glück, dass wir diese Menschen haben", zeigte sich Sabina Jalilova dankbar. Alle Flüchtlinge haben viel mitgemacht, und viel Angst.

Angst, sagt Kamal ein Familienvater, der täglich zur Arbeit geht um die Familie zu ernähren, dass man uns wieder in den Krieg zurückschickt und schaut dabei zu seiner 18 Monate alten Tochter, die unbeschwert spielt. Dies bestätigen auch die Helfer und Jalilova. Alle Flüchtlinge gehen einer Tätigkeit nach und sprechen deutsch. Jalilova arbeitet sechs Stunden die Woche für die Stadt Baiersdorf. Aufgrund der sehr intensiven Betreuung und Hilfestellung vor allem bei Behördengängen, wäre eine Erhöhung der Stunden sinnvoll sagt sie, denn dann wäre eine noch bessere Betreuung möglich. Sabina Jalilova stammt aus Aserbeidschan und kam vor 20 Jahren nach Deutschland. Sie weiß, wie schwer es ist, mit Behörden zurechtzukommen. Sie spricht fünf Sprachen und kann deshalb auch die Sorgen und Wünsche besser in die deutsche Sprache übersetzen. Als offener Mensch falle es ihr leicht, auf Menschen zuzugehen. Wer ihr einmal begegnet ist, wird dies sofort bestätigen.