Großhabersdorfer Sachertorte als vielseitiger Schokotraum

20.11.2015, 16:00 Uhr

Gibt es die perfekte Sachertorte? Bevor jetzt heftige Diskussionen anbrechen, schnell eine Feststellung, über die sich nicht streiten lässt: Ein einziges verbindliches Rezept für die österreichische Schokotorte existiert jedenfalls nicht. So erklärte es auch TV-Koch Johann Lafer, Chef-Juror bei „Deutschlands bester Bäcker“, im ZDF vor laufender Kamera: „Sachertorte ist nicht gleich Sachertorte.“

Ganz ähnlich klang auch die per Los zugeteilte Aufgabe, die Roland Streicher (46) und seine beiden Mitbewerber aus Petersaurach und Nürnberg lösen sollten. Gefragt war der Torten-Klassiker in einer eher traditionellen Variante oder in einer aktuellen Interpretation.

Der Bäcker- und Konditormeister aus Großhabersdorf weiß, was bei den Kunden ankommt, und entschied sich für eine fruchtig-leichte Ausführung, die mit feinen Aprikosen punktete. Gemeinsam mit seinen beiden Konditormeisterinnen Ute Müller (45) und Katharina Kempf (22) zauberte Streicher ein Prachtexemplar, das auch optisch glänzte.

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Die Jury sah, kostete und lobte. Doch den Sieg trug dann doch Mitbewerber Jürgen Peipp aus Petersaurach mit einer traditionsbewussten Sachertorte davon. Wer den leckeren Wettkampf am Bildschirm verfolgte, hatte bis zu diesem Zeitpunkt allerdings guten Grund, auf die Großhabersdorfer als Gewinner zu setzen. Schließlich hatten hier vor allem die perfekten „Sizilianischen Törtchen“ bei der Verkostung vor Ort Begeisterung ausgelöst.

„Eine raffinierte Geschichte“, lobte Co-Jurorin Andrea Schirmaier-Huber, und ihr Kollege Jochen Baier fühlte sich nach dem Genuss gar „wie im siebten Himmel“. Für die Dreharbeiten zu dem insgesamt 55-Minuten-Beitrag im ZDF war ein Aufnahmeteam einen Tag lang in Großhabersdorf gewesen. Zwei weitere Tage wurde dann in Dresden die Entscheidung aufgezeichnet.

„Natürlich gab es für uns dabei längere Wartezeiten, aber es war keine Minute langweilig, sondern sehr spannend, hinter die Kulissen einer solchen Sendung zu schauen“, sagt Roland Streicher. Er sei jetzt weder frustriert noch enttäuscht über das Ausscheiden: „Klar, wir hätten gerne noch mehr von unserer Qualität gezeigt. Aber es war toll, bei den 96 besten Bäckern Deutschlands dabei zu sein. Ich würde wieder mitmachen.“

Nach der Ausstrahlung seien zahlreiche Mails aus ganz Deutschland gekommen: „Da kam Zuspruch von Leuten, die uns gar nicht kennen.“ Für seine Kunden in Großhabersdorf – aus ihren Reihen war Streicher nominiert worden – fertigte er bereits wieder viele, viele „Sizilianische Törtchen“ an. „Nach der Sendung gab es einen Riesen-Run darauf“, sagt er.

Auch seine fruchtig-leichte Sachertorte wird in Großhabersdorf in der Vitrine stehen: „Aber das dauert noch eine Weile, denn im Moment gibt es natürlich keine frischen Aprikosen aus der Region, das ist mir aber wichtig.“

Wer die Folge von „Deutschlands bester Bäcker“ verpasst hat, kann bei zwei Wiederholungen zuschalten: Donnerstag, 3. Dezember, um 7.40 Uhr, und Samstag, 5. Dezember, 11.40 Uhr, geht es jeweils in ZDF NEO wieder um die — Sachertorte.