In Frickenfelden entsteht ein großes Baugebiet

Östlich des Eisenreichs und nördlich der Frankenstraße werden etwa 57 Einfamilienhäuser Platz finden. Das neue Baugebiet ist rund vier Hektar groß, der Grund ist vollständig in städtischem Besitz, die einzelnen Parzellen werden zwischen 450 und 600 Quadratmeter umfassen. Der Ausschuss für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung hat nun die Aufstellung eines Bebauungsplans auf den Weg gebracht. Etwa ein Jahr wird es dauern, bis dieser bis ins Detail feststeht und von den zuständigen Behörden genehmigt ist, erläutert Stadtbaumeisterin Simone Teufel auf Anfragen. Mit den Erschließungsarbeiten kann also frühestens im Spätherbst nächsten Jahres begonnen werden, Teufel rechnet eher mit Frühjahr 2017.

Das Nürnberger Büro „Team 4, Landschafts- und Ortsplanung“ hatte zwei mögliche Varianten vorbereitet, wobei es in der Sitzung des Bauausschusses schnell auf die verdichtete Version hinauslief. Zum einen werden heutzutage, so etwa das Argument von Helga Betz (Grünen), kleinere Grundstücke bevorzugt, zum anderen beinhaltet die Variante 2 neben mehr Baugrundstücken vor allem eine zweite Zufahrt. Und das war allen Mitgliedern des Bauausschusses ein großes Anliegen.

Das neue Baugebiet wird somit nicht allein über die Schulstraße, wo sich der Kindergarten befindet, erschlossen, sondern erhält auch eine Zufahrt über die Frankenstraße. Sie führt über den Bolzplatz, der aufgelöst wird. Zudem erhalten die künftigen Bewohner auch noch die Möglichkeit, direkt von der Staatsstraße 2222 über den Brombacher Weg nach Hause zu kommen, der existierende Betonweg soll ausgebaut werden.

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Diskutiert wurde im Bauausschuss auch die Frage, ob innerhalb des Baugebiets ein Spielplatz errichtet wird. Eckhard Bökenbrink, der die Planung des Nürnberger Büros vorstellte, plädierte allerdings wie auch Simone Teufel dafür, lieber den bereits bestehenden am nordöstlichen Rand des Baugebiets Eisenreich auszubauen und attraktiver zu gestalten. Der sei sicher und schnell zu erreichen, zumal das neue Wohngebiet mit einem Fußweg an das Eisenreich angeschlossen werden soll. Da es auch an der Schule noch einen Spielplatz gibt, darauf wies Arno Dernerth (CSU) hin, sprach für die Mitglieder des Bauausschusses nichts gegen dieses Vorgehen.

Für Gerd Rudolph war die Frage nach dem Bolzplatz viel entscheidender. Der SPD-Stadtrat begrüßte es deshalb — wie alle seine Kollegen —, dass nordöstlich des neuen Baugebiets ein neuer Bolzplatz entstehen soll.

Den Kernort entlasten

Ein Thema, das auch Dr. Werner Winter (FW) ansprach, war die Entwässerung. Im Kernort von Frickenfelden gibt es immer wieder „Be- und Überlastungen“, weiß der stellvertretende Stadtbaumeister Thomas Hinterleitner. Das „Wasserthema“ war der Stadt laut Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sehr wichtig. Mit der Planung, die auch den Kernort entlasten soll, wurde das Ingenieurbüro Miller beauftragt.

Je detaillierter die Festsetzungen in einem Baugebiet, „desto mehr Befreiungen muss man erteilen“, das zeigt laut Bökenbrink die Erfahrung. Deshalb wollten sich die Planer hier ganz bewusst zurückhalten, wollen beispielsweise nicht den Standort der Garagen vorschreiben. „Ein paar essentielle Sachen“ sollten aber doch im Bebauungsplan festgehalten werden, erläuterte Guido Bauernschmitt, der zusammen mit Bökenbrink nach Gunzenhausen gekommen war.

So sollte der Ortsrand zur nahen Staatsstraße 2222 hin „gestalterisch etwas enger gefasst werden“, so Bökenbrinks Empfehlung, da die Stadt ja auch eine Verantwortung für das Landschaftsbild habe. Hier sollten die Firstrichtung und Satteldächer vorgeschrieben werden, damit eine geschlossene Dachlandschaft entsteht.

Im Inneren des neuen Baugebiets sollen die Grenzen nach Wunsch der Ausschussmitglieder nicht ganz so eng gesetzt werden, „Flexibilisierung“ nannte das Manfred Pappler (CSU). Zwar würden die Stadträte rein optisch dem regionalen Baustil den Vorrang geben, Fakt sei aber, dass die Bürger einfach andere Häuser bauen wollten. So werden Toskanahäuser und versetzte Pultdächer wohl erlaubt werden.

Schließlich braucht das Kind noch einen Namen: „Sonnenwiese“ lautete der Vorschlag des Bürgermeisters. Die Frickenfelder erhalten nun die Möglichkeit, darüber abzustimmen. Stadtrat und Ortssprecher Alfred Müller (SPD) will via Dorfzeitung eine Umfrage starten. Dort können die Bürger auch eigene Vorschläge einbringen.

Der Empfehlungsbeschluss des Bauausschusses für den Stadtrat zur Aufstellung des Bebauungsplans fiel einstimmig aus.