Ausnahmeerscheinung im Kunstbetrieb

22.2.2016, 11:30 Uhr

Andreas Oehlert, der in diesem Jahr 50 wird, ist eine Ausnahme-Erscheinung im zeitgenössischen Kunstbetrieb. Die vorherrschende hektische Betriebsamkeit ist seine Art nicht. Seit den frühen 1990er Jahren geht er bedächtig und gelassen seinen ganz individuellen Weg als Schöpfer von Objekten, Assemblagen, Raum-Installationen und äußerst peniblen Pinselzeichnungen. Oehlert dient als Prophet und Oberpriester einem selbst geschaffenen Kunst-Kult, dessen oberste Gebote Pracht und Opulenz sind, aber auch Ausgewogenheit und Strenge. Diese Gebote realisiert er seit rund 25 Jahren mit unermüdlichem Fleiß und lustvoller Hingabe.

Minimalistisch und verspielt

Der Künstler vermengt in seinen Arbeiten kühle, minimalistische Elemente mit dekorativen und symbolträchtigen. Methodisch vereint er die planende Intelligenz eines Marcel Duchamp mit der Verspieltheit eines Michael Buthe. Die hinter alledem steckenden gestalterischen Absichten verdeutlicht in der Ausstellung ein von Oehlert entwickeltes Konzept, das die Fülle seiner künstlerischen Äußerungen als ein sorgfältig abgestimmtes Gesamtgebilde präsentiert.

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Mithilfe einer entsprechenden Ausstellungs-Architektur entsteht die konzentrierte Synthese seiner nur scheinbar widersprüchlichen Grundsätze. Auf eigens für den aktuellen Anlass gebauten Podesten, auf Konsolen, Tischen, Sockeln und an den zart-grau und zart-rosa gestrichenen Wänden versammeln sich die Ausstellungsstücke zu einer Art Familien-Treffen. Innerhalb der Verwandten-Schar ist überdies eine Reihe merkwürdiger Paar-Beziehungen auszumachen

Kunstgalerie Fürth, Königsplatz; bis 27. März, Mi.–Sa. 13–18 Uhr, So. 11–17 Uhr.