Das Ding der Woche: Das Musikmärchen "Yesterday"

13.11.2019, 09:33 Uhr

Was, wenn es die Beatles nie gegeben hätte? Ganz klar: die Pop-Kultur, ach was: die ganze Welt wäre um einiges ärmer, wenn sich JohnPaulGeorge&Ringo Anfang der 1960er Jahre nicht in Liverpool zusammengetan, unzählige geniale Songs geschaffen und in der Folge die Popularmusik nachhaltig beeinflusst hätten.

Solche Überlegungen mögen Danny Boyle und Drehbuchautor Richard Curtis bewegt haben, als sie über ihre romantisch-märchenhafte Wohlfühlkomödie "Yesterday" nachdachten. Darin verweisen die beiden die vier Pilzköpfe mit einem etwas bemühten Kniff ins Reich der Vergessenheit: Durch einen kurzen, weltweiten Stromausfall, einer Art Millennium-Bug, werden die Band und ihre Songs aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht. Niemand erinnert sich an "Penny Lane", "Eleanor Rigby", "All you need is love" oder "The long and winding road". Niemand bis auf den erfolglosen jungen Singer-Songwriter Jack Malik (Himesh Patel) aus Suffolk bei London, der just während des Blackouts einen Unfall hatte.

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Es kommt, wie es kommen musste: Jack klaut aus dem unerschöpflichen Fab-Four-Fundus eine Nummer nach der anderen, kommt groß raus und singt sogar Ed Sheeran, der sich hier augenzwinkernd selbst spielt, an die Wand.

"Yesterday" ist toll gefilmt, das Tempo stimmt, die Hauptdarsteller machen einen sehr guten Job, und Himesh Patel überzeugt auch musikalisch als Beatles-Interpret. Selbst wenn am Ende eine sehr absehbare Love-Story in den Mittelpunkt rückt: Als leichter, unterhaltsamer Filmgenuss ist "Yesterday" sehr empfehlenswert. Nicht zuletzt, weil man den Stellenwert der Beatles gar nicht genug würdigen kann. (Universal Pictures)

Die Redakteure des NN-Feuilletons durchforsten regelmäßig die Riesenflut von Neuerscheinungen und Events und präsentieren einmal pro Woche ihr ganz persönliches Highlight - "Das Ding der Woche".