Die Nichten und der Neffe von Elvis Presley

Von Markus W. Erlwein 27.7.2011, 14:56 Uhr

Nürnberg - 2008 überraschte und vor allem entzückte uns das britische Geschwister-Trio Kitty, Daisy & Lewis mit einer Retro-Platte, die so damals niemand erwartet hatte. Auf „Smoking In Heaven" drehen sie das Musikzeitrad nun mit Erfolg einen kleinen Tick weiter, bleiben dabei aber ihrem Grundkonzept treu.

Trotz aller Unkenrufe funktionierte damals ihr originalgetreuer Mix aus Rockabilly, Rhythm & Blues und Swing der 40er und 50er Jahre und machte Kitty, Daisy und Lewis Durham über Nacht zu minderjährigen Stars. Mittlerweile ist die Familienbande in der Reihenfolge des Bandnamens 18, 23 und 20 Jahre alt, musiziert weiterhin zusammen mit Mami und Papi (beides erfahrene Musiker) und klingt auch 2011 noch stilsicher nach den Nichten und dem Neffe von Elvis Presley.

Auf ihrem zweiten Album fügen die drei Londoner ihrem Vintage-Sound ein bisschen Ska, Country, Boogie und karibische Klänge hinzu und bauen ausschließlich auf Eigenkompositionen. Das geht größtenteils gut, auch wenn der Neuigkeiten-Bonus natürlich schon aufgebraucht ist. Ganz so durchgehend mitreißend wie der Vorgänger ist der lange erwartete Nachfolger dann aber doch nicht geworden. Des Weiteren ist Songwriter Lewis nun öfter am Mikrofon zu hören, wo man dann doch lieber die leicht kratzige Stimme seiner Schwester hören möchte.

Fazit: Nichtsdestotrotz macht auch diese zweite musikalische Zeitreise weiterhin großen Spaß, vor allem Stücke wie „I'm Going Back", „Messing with my Life", „You'll be sorry" und „Smoking in Heaven" lassen die Knie wieder wie ferngesteuert mitzucken.

Bewertung: 7 von 10