Groß, bunt, wenig Stil: Helene Fischer in Nürnberg

2.7.2018, 15:28 Uhr

Die Show ist groß, die Show ist fett. Alles geht Schlag auf Schlag, die Attraktionen reißen nicht ab - und trotzdem ist es nicht der ganz große Wurf, den man erwartet hat. Die Latte im Stadionkonzertgeschäft hängt hoch, doch so emsig es hier auch rummst und raucht, lichtert, lodert und konfettit - das alles hat nicht wirklich Stil.

2018 ist die Helene-Fischer-Show vor allem eines: knallbunt. Keine Luftartistik diesmal und kein sprudelndes Wasserkleid, dafür Tanzchoreographien, die in ihren besten Momenten dreiste Kopien der großen US-Diven (Britney Spears, Beyoncé) sind. Da kann Fischer im Direktvergleich nur verlieren. Verschwindet sie hinter der Bühne, um in ein neues Kleidchen zu schlüpfen, dann flimmern hochgejazzte Einspieler über die riesigen LED-Leinwände, die den Star des Abends in einer Mischung aus Musikvideo, Modeclip und Softporno inszenieren, unterfüttert von dünnen Kalenderspruch-Botschaften ("laß dich treiben - die Hoffnung wird dich immer tragen!").

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Die Fans im Max Morlock-Stadion kommen trotzdem auf ihre Kosten und feiern "ihre Helene" (erste Ansage des Abends: "Heute Nacht gehöre ich nur Euch!") mindestens wie eine Prinzessin. Mit alten und neuen Fischer-Hits wie "Herzbeben", "Achterbahn", "Die Hölle morgen früh", "Ich will immer wieder ... dieses Fieber spür’n" und der amtierenden deutschen Nationalhymne "Atemlos", aber auch Coverversionen von Matthias Reim ("Verdammt, ich lieb' Dich"), Westernhagens "Freiheit" und einem faden Eurodance-Medley ("Rhythm Is A Dancer"/"What Is Love?"/"I Like To Move It") bleiben in dieser langen Nacht keine Fan-Wünsche offen.

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