Jury nominiert 20 Romane für Deutschen Buchpreis

14.8.2018, 12:08 Uhr

Auf der Frankfurter Buchmesse wird die Jury bekannt geben, welcher Schriftsteller 2018 den Deutschen Buchpreis erhält. © Fabian Sommer (dpa)

Prominente Autoren wie Helene Hegemann, Maxim Biller und Nino Haratischwili stehen auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Einen neuen Anlauf auf die Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres nehmen Angelika Klüssendorf und Stephan Thome. Beide standen schon mit früheren Romanen auf der Liste, die 20 Titel umfasst. Ebenfalls auf die am Dienstag in Frankfurt veröffentlichte Longlist hat die Jury Arno Geiger gesetzt. Der Österreicher war 2005 der erste Gewinner des renommierten Deutschen Buchpreises, den der Dachverband der Buchbranche seitdem jährlich organisiert.

Die Jury hat die Longlist aus 199 Titeln zusammengestellt, die die deutschsprachigen Verlage eingereicht haben. Die 26-jährige Helene Hegemann hatte als Youngster vor acht Jahren mit ihrem umstrittenen Debütroman ("Axolotl Roadkill") für Furore gesorgt. Der Schweizer Altmeister Adolf Muschg (84) hat es mit seinem neuen Roman ebenfalls auf die Liste geschafft. Auf der Liste sind auch Gert Loschütz, Inger-Maria Mahlke, Gianna Molinari, Maria Cecilia Barbetta und der Südtiroler Josef Oberhollenzer. Anja Kampmann und Matthias Senkel standen mit ihren Werken bereits in der Endrunde für den Preis der Leipziger Buchmesse im März. Insgesamt sind zwölf Frauen und acht Männer nominiert.

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"Die Lage der Welt scheint den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren auf den Nägeln zu brennen", sagte Jurysprecherin Christine Lötscher, die sich von der Vielfalt der Romane begeistert zeigte. Die Autoren loteten große Fragen in der ganzen poetischen Tiefe aus. Ihre Figuren erkundeten als Reisende, Suchende oder Vertriebene Vergangenheit und Gegenwart. Am 11. September wird die Longlist von der Kritiker-Jury auf sechs reduziert (Shortlist). Bekanntgegeben wird der Gewinner dann zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 8. Oktober. Der Sieger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten je 2500 Euro. In der kommenden Woche erscheint im Handel ein Taschenbuch mit Leseproben der nominierten Titel.

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Carmen-Francesca Banciu, Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten! (PalmArtPress)
  • Maria Cedilia Barbetta, Nachtleuchten (S. Fischer)
  • Maxim Biller, Sechs Koffer (Kiepenheuer & Witsch)
  • Susanne Fritz, Wie kommt der Krieg ins Kind (Wallstein)
  • Arno Geiger, Unter der Drachenwand (Carl Hanser)
  • Nino Haratischwili, Die Katze und der General (Frankfurter Verlagsanstalt)
  • Franziska Hauser, Die Gewitterschwimmerin (Eichborn)
  • Helene Hegemann, Bungalow (Hanser Berlin)
  • Anja Kampmann, Wie hoch die Wasser steigen (Carl Hanser)
  • Angelika Klüssendorf, Jahre später (Kiepenheuer & Witsch)
  • Gert Loschütz, Ein schönes Paar (Schöffling & Co.)
  • Inger-Maria Mahlke, Archipel (Rowohlt)
  • Gianna Molinari, Hier ist noch alles möglich (Aufbau)
  • Adolf Muschg, Heimkehr nach Fukushima (C.H.Beck)
  • Eckhart Nickel, Hysteria (Piper)
  • Josef Oberhollenzer, Sültzrather (Folio)
  • Susanne Röckel, Der Vogelgott (Jung und Jung)
  • Matthias Senkel, Dunkle Zahlen (Matthes & Seitz Berlin)
  • Stephan Thome, Gott der Barbaren (Suhrkamp)
  • Christina Viragh, Eine dieser Nächte (Dörlemann)