Kreuzbrave Rebellen

14.6.2012, 00:00 Uhr

Sex, Drugs and Rock'n Roll: Tom Cruise und Kollegin Julianne Hough bringen die 80er nur bedingt zurück auf die Leinwand. © Warner

Willkommen im Reich langhaariger Spray-Frisuren, weichgespülter Rock-Klänge und ausdauernder Jackie-Cola-Exzesse! „Rock of Ages“ entführt uns in die Hardrock-Szene des Jahres 1987. Sherrie (Julianne Hough), die auch äußerlich ganz dem Klischee der blonden Rock-Braut entspricht, will in L. A. Karriere als Sängerin machen. Zunächst landet sie aber als Kellnerin im Rock-Club „Bourbon Room“. Dort lernt sie den ebenfalls musikalisch ambitionierten Drew (Diego Boneta) kennen und natürlich lieben.

Der „Bourbon Room“ hat jedoch finanzielle Probleme und mit gegen die Unmoral des Hardrocks demonstrierenden Gegnern sowie auf diesen Zug aufspringenden Politikern zu kämpfen. Ein Konzert des legendären, skandalumwitterten Stacee Jaxx (sehr gegen sein Image gebürstet: Tom Cruise) soll die Kasse füllen. Doch tatsächlich werden die Schwierigkeiten des Clubs durch den Auftritt nur noch größer...

Züchtiger Rock'n Roll

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Mit etlichen „Rock-Klassikern“ wird die dünne Geschichte auf abendfüllende Länge gebracht. Die Geschmacksverirrungen des Spät-80er-Hardrocks wären ein dankbares Thema für hintergründige Ironie. Doch derlei war von Adam Shankman (der u.a. das fürchterliche Musical-Remake des John-Water-Streifens „Hairspray“ verbrochen hat) wohl nicht zu erwarten. Der Humor bewegt sich auf schlichtem Niveau, für Lacher sorgt eher die unfreiwillige Komik. Die resultiert etwa aus den hartnäckigen Versuchen, dem kreuzkommerziellen Radio-Hardrock der 80er subversive Komponenten anzudichten.

Das so verruchte Rock’n-Roll-Leben wird freilich innerhalb der strengen Maßstäbe der US-amerikanischen Jugendfreigabe dargestellt: Die sexuellen Anspielungen fallen sehr züchtig aus und den Konsum illegaler Drogen klammert man gleich komplett aus. (USA/123 Min.; Admiral, Cinecittà, Nbg.; Cinestar, Erl)