Krimi zwischen Lindelberg und Nürnberg

21.1.2016, 17:20 Uhr

Auf die Welt kam Haas 1947 in Gunzenhausen, wuchs dann in Pappenheim auf. Nach dem Abitur entschied er sich für das Studium der Psychologie, das er mit dem Diplom abschloss, sowie der Theologie, wofür ihn seine spätere Frau interessiert hatte.

1972 zog Haas nach Eckental. Viele Jahre kümmerte er sich bei dem damaligen Heim in Kasberg um Kinder und Jugendliche, bevor er ebenfalls für die Stadtmission die Aids-Beratung in Nürnberg aufbaute.

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Diese Arbeit half ihm jetzt bei der Gestaltung seines Kriminalromans: „Bei einem so heiklen Thema wie der Immunschwächekrankheit Aids ist es enorm wichtig, die Gefühle und Gedanken der Betroffenen auf differenzierte Art nachzuvollziehen, um ihnen bei einem solch schwerwiegenden Schicksalsschlag zur Seite stehen zu können.“

Durch dieses über Jahrzehnte geschulte Einfühlungsvermögen hatte Ulrich Haas keine Mühe, unterschiedliche Charaktere für seinen Roman zu entwickeln und ihr Verhalten glaubhaft darzustellen. Da er zudem Insassen der Nürnberger Justizvollzugsanstalt, die an Aids erkrankt waren, betreute und Verhören mit der Polizei beiwohnte, erhielt er auch einen Einblick in die Kriminologie.

Gut angekommen

Als der Eckentaler vor vier Jahren in den Ruhestand ging, eschloss er, seine Erfahrungen in einen Krimi zu packen.

Von da an schrieb er Szene um Szene und aktualisierte die immer umfangreicher werdende Datei in der öffentlich zugänglichen Cloud. Später kam die gedruckte Version hinzu.

Inzwischen hat er sehr viel positive Resonanz aus ganz Deutschland erhalten. Auch der Verlag edition fischer, der „Mittelfranken morden anders“ auf der Frankfurter Buchmesse präsentierte, ist angenehm überrascht, wie gut sich das Buch verkauft.

In seinem Krimi verwebt er die Finanzkrise, die Enthüllungen über die Überwachungs- und Spionagepraktiken der Geheimdienste, das organisierte Verbrechen und den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. versiert in den durchweg spannenden Handlungsstrang, der am Lindelberg bei Igensdorf seinen Ausgang nimmt und sich am Kleinsendelbacher Felsenkeller zu einem dramatischen Finale steigert.

Im Mittelpunkt steht der Nürnberger Kommissar Brehm, der nicht nur im Biergarten am Kreuzweiher bei Kalchreuth mit manch fränkischer Eigenart konfrontiert wird. Ermuntert durch die Nachfrage nach seinem ersten Buch, denkt Ulrich Haas bereits über eine Fortsetzung nach: „Die Lebenssituation der Flüchtlinge innerhalb eines Krimis darzustellen, wäre auf jeden Fall ein interessantes Thema.“

Bei einer Lesung im Eschenauer Mediencenter Endreß am 16. Februar will Haas zunächst „Mittelfranken morden anders“ dem heimischen Publikum näher vorstellen. Der Krimi hat die ISBN-Nummer 978-3-86455-857-3, kostet 11,80 Euro und kann über den Buchhandel bezogen werden.