Nürnberger Kulturlounge geht 2017 wieder an den Start

22.10.2016, 10:10 Uhr

Manche Versprecher sind verräterisch. Um zu erklären, weshalb es seit Juni keine Veranstaltung mehr im Rahmen der seit acht Jahren im „Maritim“ beheimateten Reihe gab, hob Hoteldirektor Ralf Adamcyzk an: „Weil man mit Kultur kein Geld . . .“ – um den Satz dann gerade noch in „weil Kultur keine Kernaufgabe eines Hotelbetriebs ist“ umzumünzen.

De facto boomt die Nürnberger Hotelerie derzeit durch einen günstigen Messe-Fahrplan, und so konnte der große Saal am Frauentorgraben eben sehr gut vermietet werden. Ab Januar soll die Kultur aber nicht mehr das Nachsehen haben: Mathias Richling eröffnet am 13. Januar die neue Serie mit seiner bewährten Mischung aus bissigem Kabarett und gekonnter Parodie. Neue Programme präsentieren auch seine Kollegen Andreas Rebers (4. März, „Amen“) und Django Asül (14. Oktober, „Letzte Patrone“).

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„Fab Four“ mit Giora Feidman

Die „Kulturlounge“ bleibt das Refugium für die gehobene Unterhaltungsmusik zwischen Swing, Jazz, Blues und Folk. Und so werden Posaunist Chris Barber mit Band (21. Januar 2017), das Berliner Swing Dance Orchestra unter Andrej Hermlin (25. Februar) und auch Klarinettist Giora Feidman samt dem Rastrelli Cello Quartett und dem Jerusalem Duo (20. Oktober) erwartet. Zusammen präsentieren sie ihr „Beatles“-Projekt.

Musikfans mit Entdeckernasen seien auf den 18. März verwiesen: Da wird Ethan Leinwand sein Europa-Debüt geben. Der Pianist aus St. Louis verbündet sich mit seinen Kollegen Christian Christl, Christian Willisohn, Tommy Weiss und Lluis Coloma für einen Abend an zwei Flügeln und mit zehn Händen. Auf dem Programm: Boogie, Blues, Rag, Stride, Barrelhouse und New Orleans.

Kubanischen Jazz bringen Marialy Pacheco und ihre beiden Instrumentalpartner mit (13. Mai). Das Klavier dominiert eindeutig den „Kulturlounge“-Jahrgang, denn das Finale am 30. November bestreitet Younee mit ihrer Mischung aus Klassik, Pop und Jazz. Bei der Programm-Präsentation stellte sie schon mal zwei Nummern aus ihrem jüngsten Album „The Piano“ vor, das auch im Zentrum ihres Nürnberg-Debüts im November nächsten Jahres steht. Mit dabei auch „The Moment“.

Die Genese dieser Komposition erklärt die seit drei Jahren in Franken beheimatete Koreanerin schmunzelnd so: „Entstanden ist das Stück anlässlich eines Hexenschusses nach einem Deutschkurs . . .“. Hoffen wir, dass es noch andere Inspirationsquellen für Younee gegeben hat.

Karten (zum Teil mit ZAC-Rabatt) in den Geschäftsstellen dieser Zeitung