Nürnberger Theaterfestival: Bewerbungen möglich

14.6.2018, 17:36 Uhr

FAFT e. V. nennt sich der Verein hinter der "Liminale", das Kürzel steht für "Fränkische Assoziation freier Theater". Tatsächlich kommen die Macherinnen und Macher alle aus der Off-Theater-Szene der Stadt. Ziel des Zusammenschlusses ist es unter anderem, sich zu vernetzen und sichtbarer zu werden. Und um gemeinsam die "Liminale" zu veranstalten.

Schon zweimal wurde das Festival erfolgreich in Nürnberg gestemmt. Für die dritte Ausgabe im nächsten Frühling wird es einige Änderungen geben. So werden die Veranstalter diesmal nicht wieder mit ihren eigenen Theatergruppen auftreten, sondern wollen sich künftig komplett auf Organisation, Moderation und Festivalleitung beschränken.

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Zudem soll die "Liminale" als regionales Festival internationaler werden — ein Spagat, für den es einen konkreten Plan gibt. Drei Abende sind angedacht. An jedem werden im Z-Bau jeweils eine regionale und eine überregionale Produktion zu sehen sein, die anschließend bei einer Art Publikumsgespräch aufeinandertreffen (der Arbeitstitel lautet "Battle", wobei es keinesfalls auf einen Wettstreit hinauslaufen soll). Regional bezieht sich hier übrigens auf ganz Franken.

Jeder der Abende wird unter einem anderem Motto stehen. Die Themen lauten "Jetzt", "Recht" und "Rausch". Derzeit sucht das Team noch Produktionen, die sich konkret inhaltlich, künstlerisch und ästhetisch mit diesen Überschriften auseinandersetzen. Die Ausschreibung richtet sich an freie Gruppen und an freie Künstler. Pro Gruppe kann nur eine Inszenierung eingereicht werden. Kinder- und Jugendtheaterstücke fallen leider raus. Bewerben kann man sich bis zum 30. Juni unter aussschreibung@liminale.de — Impulstexte zu der Ausschreibung finden sich auf der Festival-Homepage. Wertvolle Anstöße erhoffen sich die Theateraktivisten unter anderem durch Kooperationen, zum Beispiel über die Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern. Neben den drei Themenabenden soll ein großer internationaler Haupt-Act kommen, der demnächst bekanntgegeben wird.

Auch optisch und in Sachen Design erfährt die "Liminale" gerade eine komplette Auffrischung. Auf dem Festival soll es auch wieder ein üppiges Rahmenprogramm mit Partys und Livebands, einer Lounge und einem Künstlerbrunch geben.

Und sonst? Bei unserem letzten Gespräch mit den Aktiven von FAFT ging es um Sichtbarkeit sowie um Proberäume und Auftrittsmöglichkeiten. Hat sich da etwas getan? "Leider nein", schüttelt Nikolaus Struck von "Das Theaterprojekt" den Kopf. "Es fehlen nach wie vor Räume, Orte und Spielplätze in der Stadt." Auch, was die schon zitierte Sichtbarkeit der freien Theaterszene angeht, ist noch viel zu tun. "Es ist ein langer Weg, den wir gerade gehen", sagt Schauspieler und Theaterpädagoge Jörg René Hundsdorfer. "Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber es ist auch ganz und gar nicht so, dass es nie etwas werden könnte . . ."