Spike Lee-Werkschau "Black Pop & Politics"

13.6.2019, 10:05 Uhr

Der Film nach der unglaublichen Geschichte des schwarzen Polizisten Ron Stallworth, der sich in eine Ku-Klux-Klan-Gruppe einschmuggelte, brachte ihm den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. "Im Stil eines coolen Cop-Märchens mit Anleihen beim Blaxploitation-Kino und einem tollen Soundtrack bei den Szenen aus der Black Community zeigt Lee auf sehr unterhaltsame Weise, wie sich der Rassismus durch die Geschichte Amerikas zieht. Um subtile Nuancen schert sich sein Film dabei nicht. Er teilt seine Hiebe mit voller Wucht aus und trifft in eine schwärende Wunde", schrieb unsere Kritikerin. Nun ist "BlackKkKlansman" neben sieben weiteren Spike-Lee-Filmen im Rahmen einer Werkschau noch einmal im Filmhaus zu sehen.

Die Retrospektive, die der Verbindung von Pop und Politik in Lees Filmen nachspüren möchte, startet bereits heute mit "She’s gotta have it". Die Komödie erzählt von der so attraktiven wie selbstbewussten Schwarzen Nola Darling aus Brooklyn, die sich von keinem ihrer drei Lover vereinnahmen lassen will. Mit dem Film hatte Lee als Independent-Regisseur schon 1986 ein Ausrufezeichen gesetzt – und das in Zeiten als Whoopi Goldberg und Eddie Murphy im Mainstream-Kino Hollywoods spielten.

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Nicht umsonst gehört der 1957 geborene Spike Lee mit seiner vier Jahrzehnte umspannenden Karriere zu den maßgeblichen Figuren des unabhängigen US-Kinos, zudem gilt er als wichtigster Protagonist des New Black Cinema, der mit seinen Filmen auch Diskussionen innerhalb der schwarzen Community anstößt. In "Do the Right Thing" etwa setzt er sich auf intelligente Weise einmal mehr mit dem Thema Rassismus auseinander. Es geht um soziale Spannungen, die sich in einem hauptsächlich von Schwarzen bewohnten Viertel rund um einen italienischen Restaurant-Besitzer entladen.

Aus "Clockers" machte Lee dagegen einen Abgesang auf Ghetto-Romantik und Gangster-Mythen; eines seiner bekanntesten Werke ist das epische Biopic "Malcolm X" mit Denzel Washington und Angela Bassett über den schwarzen Bürgerrechtler und Prediger, der nach einer Gangsterkarriere zum Islam konvertierte. Angela Bassett ist auch in dem mit viel Humor angereicherten Film "Chi-Raq" dabei.

Und dann ist da noch die Musik. Weil Spike Lees Filme immer auch mit ihren Soundtracks glänzen, gibt es am 14. Juni eine Party mit Soul, Funk, R’n’B und HipHop in der Kantine gleich beim Künstlerhaus. (Königstr. 93, Infos unter www.filmhaus-nuernberg.de)