Völlig Wagner-freie Zone

15.8.2012, 00:00 Uhr

Zum Auftakt am 19. Oktober macht sich der Privatmusikverein selbst ein Geschenk. Das „Ensemble Kontraste“ präsentiert ein zweiteiliges Festkonzert. Zunächst dreht sich in „Nürnberger Tand“ alles um Kammermusik vor Ort schaffender Komponisten samt einer veritablen Uraufführung aus der Feder von Steffen Schorn. Und dann taucht man mit Brahms tief in die Gründerzeit ein: Die Kontraste-Musiker werden die erste Streicherserenade im Nonett-Original aufführen.

Pianist Oliver Triendl, der zusammen mit dem Schweizer Cellisten und Publikumsliebling Christian Poltera auftritt (13. November), und das Concertino München mit Primgeiger Florian Sonnleitner (16. Dezember) gehören zu den altbewährten Gästen beim PMV, die mit ausgefallenen Programm-Ideen überraschen.

Weiter geht die traditionsreiche Kammermusik-Reihe mit dem US-amerikanischen Parker-Quartet, das auch eine Komposition von Claude Debussy im Gepäck hat. Der kam just im PMV–Geburtsjahr 1862 zur Welt. Quartett-Kunst verheißen auch die Auftritte des Prager Stamitz Quartetts (20. Februar 2013) und des Fauré Klavierquartetts (8. März).

Im Wagner- und Verdi-Jahr 2013 hat sich der PMV zur Wagner- und Verdi-freien Zone erklärt. Obwohl es bei beiden, auch kammermusikalisch einiges zu entdecken gäbe. Zum Beispiel Verdis e-moll-Streichquartett. Und auch Wagners „Wesendonck“-Lieder sind in der Klavierfassung nicht allzu oft zu hören.

Jenseits von Wagner hat auch David Theodor Schmidt sein Repertoire angesiedelt: Der Pianist aus Erlangen vertieft sich am 9. April in Busonis Bach-Bild, Schubert und Schumanns Konzertklassiker „Kreisleriana“. Zum Saison-Finale reist dann wieder einmal Klarinettist Martin Spangenberg aus Weimar mit Klavierpartner Stefan Kiefer an (22. April).

Wie immer beginnen auch die acht Konzerte in der kommenden Saison um 19.30 Uhr in der Kleinen Meistersingerhalle. Abonnements gibt es in vier Kategorien in der Spannbreite zwischen 125 und 245 Euro. Das ist für das angebotene Spitzenniveau vergleichsweise günstig, was auch daran liegt, dass der PMV als gemeinnütziger Verein keine Gewinnabsichten hegt.www.privatmusikverein.de