Lauf: Fromme Wünsche für das kommende Jahr

2.1.2018, 19:38 Uhr

Von links: Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, Dekan Stefan Alexander, Laufs Polizeichef Günter Losse und Tennistalent Lara Schmidt. © PZ-Archiv

Marlene Mortler denkt zunächst an die schwierige Regierungsfindung in Berlin. Die 62-Jährige hofft, "dass die, die sich der Wahl gestellt haben, auch ihrer Verantwortung bewusst sind" – gemeint ist die SPD. Die vergangenen Jahre seien eine gute Basis für vier weitere gemeinsame Jahre in der Regierung. Die Bundestagsabgeordnete des Stimmkreises Nürnberger Land/Roth (CDU) wünscht sich, dass die Menschen in Deutschland "wieder das Gefühl haben, dass die Politiker sie ernst nehmen" und dass der Glaube an die Politik wieder zunimmt.

"Eine schnelle Regierungsbildung ist deshalb wichtig. Wir Politiker stehen in der Verantwortung“, so Mortler. Dass die FDP die Koalitionsverhandlungen für Jamaika hat platzen lassen, ärgert die Dehnbergerin nach wie vor. "Regieren heißt immer, Kompromisse im Sinne der Menschen zu machen".

Privat wünscht sich Mortler, deren Mann im Juni überraschend gestorben ist, dass ihr und ihrer Familie 2018 weitere Schicksalsschläge erspart bleiben und dass "die Großfamilie das ganze Jahr über so harmonisch miteinander verbringt wie die Weihnachtszeit". Vorsätze hat sie nicht. Die 62-Jährige, die 2006 das Rauchen aufgehört hat, betont, jeder Tag biete die Möglichkeit, etwas zu ändern, dafür brauche man nicht den Jahreswechsel.

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Auf Dekan Stefan Alexander kommt ein ereignisreiches Jahr zu. er 48-Jährige verweist auf den Umstrukturierungsprozess, der der katholischen Kirche auch im Nürnberger Land bevorsteht. "Das wird ein ganzes Stück Arbeit". Die bisher vier Seelsorgebereiche im Dekanat Neunkirchen am Sand, das Alexander erst im Februar übernommen hat, sollen zu einem oder zwei zusammengefasst werden. Entschieden sei aber noch nichts.

Ökumene in Lauf ist Erfolg

"Manche gehen mit gemischten Gefühlen an die Veränderungen heran. Ich wünsche mir Flexibilität und Offenheit". Der Wandel sei angesichts weniger Gläubiger und weniger Personal eine natürliche Entwicklung.

Die Ökumene in Lauf betrachtet er als Erfolg. "Ich denke, dass es im kommenden Jahr genauso positiv weitergehen wird." Was die allgemeinen Entwicklungen in Deutschland und im Landkreis angeht, ist Alexander Optimist. "Ich glaube, dass es uns sehr gut geht. Ich kann den Pessimismus vieler Menschen überhaupt nicht teilen. Wir haben fast Vollbeschäftigung, den meisten Menschen geht es gut. Ich sehe keinen Grund zur Klage."

Persönlich möchte der Laufer Stadtpfarrer die Balance zwischen Beruf und Privatleben besser meistern als zuletzt, auch wenn das weiterhin schwierig werde, wie er verrät. "Ich wohne direkt am Arbeitsplatz. Wenn man da ist, ist man da", so der 48-Jährige.

Einer, der sich im kommenden Jahr aus Lauf verabschieden wird, ist Polizeichef Günter Losse. Der 60-Jährige wird Mitte des Jahres pensioniert. "Ich möchte einen geordneten Übergang für die Polizeiinspektion Lauf schaffen. Die Bürger sollen sehen, dass sie sich auf die Polizei in Lauf verlassen können", so Losse. Er appelliert aber auch an die Bürger, die auch selbst ein Stück weit für ihre Sicherheit verantwortlich seien. Man solle sich bei Urlauben etwa mit den Nachbarn absprechen und gegenseitig auf das Grundstück des jeweils anderen achten, verdächtige Wahrnehmungen sofort melden und teure Fahrräder auch entsprechend vor Diebstählen sichern.

Entlastung für die Polizeibeamten

Losse verweist darauf, dass die Laufer Polizei mit rund 70.000 Bürgern auf 225 Quadratkilometern einen "relativ großen Dienstbereich" habe. Es sei bekannt, dass "die Personaldecke momentan sehr angespannt", sei. Seinem Nachfolger als Polizeichef wünscht er wieder mehr "Bewegungsfreiheit" für die Einteilung der Kollegen als er es zuletzt hatte.

Vor allem für seinen Ruhestand hat sich der Rother einiges vorgenommen. Er möchte lange aufgeschobene Reisen mit seiner Frau nachholen, mit dem Fahrrad die Alpen überqueren, Zeit mit seinen Enkeln verbringen und sich mehr der Musik widmen, vor allem seinem Klavier. Unter seinen Vorsätzen ist ein Klassiker: „Ich möchte ein bisschen mehr Sport machen“.

Auf die Laufer Tennis-Hoffnung Lara Schmidt wartet ein entscheidendes Jahr. Im Oktober ist sie volljährig geworden, in Zukunft misst sie sich mit Damen statt mit Juniorinnen. "Ich möchte verletzungsfrei bleiben und im WTA-Ranking in die Top 500 kommen" – also unter die besten 500 Tennisspielerinnen der Welt. "Das wird schon hart für mich, weil ich ja bisher in der Jugend gespielt habe", weiß Schmidt. Aktuell steht sie auf Platz 1220. Zuletzt schaffte es Schmidt bei den deutschen Damen-Hallenmeisterschaften bis ins Halbfinale und scheiterte dort an der späteren Siegerin. "Da sieht man, dass man mithalten kann", bewertet Schmidt ihr Abschneiden gegen ältere Konkurrentinnen positiv.

Ende Januar möchte sie beim Turnier in Stuttgart-Stammheim antreten, weitere Turniere mit einem jeweiligen Preisgeld von 15.000 Dollar im europäischen Raum sollen folgen. "Das Jahr ist wichtig für mich", weiß Schmidt, die sich technisch "überall noch verbessern" möchte.

Schmidt, die im neuen Jahr nicht mehr für den 1. FC Nürnberg in der Regionalliga, sondern für den Zweitligisten Blau-Weiß Dresden Blasewitz antreten wird, hofft auch auf weitere Sponsoren. "Tennis ist ein teurer Sport. Ein Hauptsponsor aus Lauf wäre toll."

Privat wünscht sich die 18-Jährige, dass ihre Familie gesund bleibt. "Das ist das wichtigste."