Messe zur Umgehung Cadolzburg

13.11.2015, 21:00 Uhr

Bei der Veranstaltung werden alle Experten, die bislang im Rahmen der Projektwerkstatt gehört wurden, anwesend sein und können von Interessierten im Einzelgespräch befragt werden. Themen wie Umweltverträglichkeit, Landschaftsplanung oder Verkehrsprognosen können mit den Fachleuten diskutiert werden. Außerdem sind Vertreter des staatlichen Bauamtes anwesend, die Behörde war für diese neue Form der Bürgerbeteiligung verantwortlich. Zeitgleich wird die Bürgerinitiative (BI) „Umgehung umgehen“ gegenüber des Veranstaltungsortes an einem Infostand präsent sein.

In vielen Gesprächen und im Verlauf der Bürgerversammlungen, sagt Bürgermeister Obst, habe er festgestellt, dass sich zwar schon viele Cadolzburger eine Meinung zum Thema Umgehung gebildet haben, aber das Wissen über die Fakten fehle. Das könne jetzt nachgeholt werden. Obst selbst ist noch unentschlossen.

Vorgestellt wird am Projekttag die favorisierte Variante. Sie nennt sich Ost 1 — Kreisverkehrsplatz Süd. Aus Richtung Seukendorf kommend macht sie einen Bogen nach Osten. Zum Wohngebiet Gierersberg wird ein Abstand von 100 bis 175 Metern gehalten. Auf der Höhe Egersdorf entsteht ein so genanntes Trogbauwerk, ein Einschnitt ins Gelände, der den Verkehr quasi tiefer legt, um die Lärmbelastung zu minimieren. Die Kreisstraße FÜ 19 von Wachendorf kommend wird mit einem Kreisel angebunden. Dann verläuft die Strecke weiter auf der bestehenden Trasse und wird schließlich nördlich von Steinbach mit einem Kreisverkehr wieder an die Staatsstraße angebunden.

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4,5 Kilometer Länge, 10,5 Hektar Flächenverbrauch und aus heutiger Sicht 18 Millionen Euro Baukosten sind die wichtigsten Zahlen zu dem Projekt. Studien sagen außerdem, dass die neue Straße die Ortsdurchfahrt um 8000 Fahrzeuge pro Tag entlastet, zu einer Grenzüberschreitung beim Lärm käme es an keiner Stelle.

Das Fazit, das Rainer Popp, beim staatlichen Bauamt zuständig für den Landkreis Fürth, kurz vor Ende des zweijährigen Beteiligungsprozesses zog: „Ich kann als Verkehrsplaner den Cadolzburgern mit besten Wissen und Gewissen raten, entscheiden Sie sich für die Umgehung.“

Christian Peetz, ebenfalls vom staatlichen Bauamt, ergänzte: „Es ist keineswegs so, dass der Verkehr nur verlagert wird, sondern es ist eine qualitative Verbesserung.“ Während die Lärmwerte an der Ortsdurchfahrt jetzt teils im gesundheitsgefährdenden Bereich liegen, würden in Zukunft an keiner Stelle Grenzwerte überschritten. Bürgermeister Obst unterstrich zwar die vielen Argumente, die für die Umgehung sprechen, doch auch der Eingriff in die Natur sei zu bedenken. Ein Beschluss, wie es weitergeht, soll am 21. Dezember in der Gemeinderatssitzung fallen. Es deutet sich bereits an, dass es 2016 ein Bürgerbegehren geben wird. Als allerfrühesten Baubeginn nannte Popp das Jahr 2020.