Musik, die Menschen in Not hilft

6.6.2016, 16:45 Uhr

Nach dem gemeinsamen Einzug beider Gruppen zeigte sich Pfarrer Martin Geißler sehr erfreut über das vollbesetzte Gotteshaus. Sogar ehemalige Gründungsmitglieder des Ensembles waren eigens von Coburg gekommen. Geißlers besonderer Willkommensgruß galt dem im südlichen Hahnenkamm beheimateten Frauenchor aus Döckingen. Wörtlich: „Nach einem erfolgreichen gemeinsamen Konzert 2013 in Döckingen ist dies nun, wie man in der Fußballsprache sagt, das Rückspiel“. Ferner betonte er, dass dieses Konzert neben der Musik den christlichen Gedanken der Nächstenliebe beinhalte. „Durch Spenden am Ende des Konzerts wollen wir eine in Weißenburg unverschuldet in Not geratene Familie mit drei Kindern unterstützen.“

Das Flötenensemble Kalbensteinberg besteht schon über 35 Jahre und musiziert seit nunmehr zwölf Jahren in der aktuellen Besetzung. Im gehören an: Sibylle Lederer (Sopranino und Alt), Katja Rothgängel (Sopran), Sabina Huber, Anja Kränzlein (Alt), Sandra Tänzer, Corinna Steinbauer (Tenor), Martina Enser und Simone Pfeiffer (Bass) . Die Leitung hat Manfred Maurer. Zum Repertoire gehören unter anderem kirchliches Liedgut wie auch Klassik und moderne Stücke.

„Chorabella“ setzt sich aus etwa 30 Sängerinnen zusammen und feiert im kommendem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Der Chor ist nicht nur im Hahnenkamm bekannt und beliebt, sondern wird auch im benachbarten Landkreis Donau-Ries zu Konzerten, Hochzeiten, Taufen und Festgottesdiensten engagiert. Der Chor unter der Leitung von Gerlinde Fischer bietet ein breites Spektrum von klassischer bis moderner Kirchenmusik, Gospels, Balladen und bekannten Popsongs.

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Das über zweistündige Konzert war in fünf Blöcke aufgeteilt, in denen abwechselnd insgesamt 19 Stücke von sakral bis heiter und beschwingt zu hören waren. Sibylle Lederer gab ausführlich zu den vom Ensemble dargebotenen Stücken Erläuterungen. Vom Flötenensemble hörte man unter anderem „Song of Glory“ von Michael Schütz, das „Allegro“ von Vivaldi, das Anden-Volkslied „El Condor Pasa“. Von Bandleader James Last war „Der einsame Hirte“, von Elton John „Can you feel the Love tonight“ und vom Treuchtlinger Bezirkskantor Raimund Schächer „Präludium“ zu hören.

„Chorabella“ bestach nicht nur durch sein Erscheinungsbild, sondern auch durch das gesangliche Können. Hier sind die Solosängerinnen Anja Klungler, Martina Meyer, Claudia Meyer und Marion Chlebek zu nennen. Die Highlights des Chors waren das „Vater unser“ von Hanne Haller, „Die Rose“, „You raise me up“, Hallelujah“ und der Abba-Song „I have a dream“, wobei hier die Solosängerinnen in Chorbegleitung zum Einsatz kamen. Ferner trug der Chor mit besinnlichen und nachdenklichen Texten zum Konzert bei.

Der Abba-Song war die beste Überleitung zu Eva Neuner von der Diakonie Weißenburg. Sie erzählte die Geschichte von der von ihr betreuten und durch besondere Umstände unverschuldet in Not geratenen Familie, die so manchem Besucher ans Herz ging. Tochter Michelle, von Natur aus ein Kämpfertyp, so Neuner, benötige dringend eine Therapie, um das Selbstbewusstsein zu stärken, das Schreiben und Lesen zu verbessern. Diese Therapie sei einfach teuer, das könnten die Eltern nicht leisten. So hoffe sie, dass gemäß dem Abba-Song sich der Traum erfüllen möge. Sibylle Lederer ergänzte, dass hierfür bereits Spenden von der Raiba und einer Landmetzgerei eingingen.

Pfarrer Geißler sprach von einem herrlichen Konzertabend und lobte beide Gruppen und überreichte jeder Flötenspielerin und Solosängerin eine Rose. Zudem meinte er, dass in Kalbensteinberg die drei „K’s“ hoch im Kurs stehen: Kirche, Kirschen und Kirschschnaps. Letzteren habe er bereits vor dem Konzert an „Chorabella“ verteilt. Nach dem Segen des Pfarrers und dem gemeinsam gespielten und gesungenen Lied „Bleib bei mir, Herr“gab es noch eine von den begeisterten Zuschauern geforderte Zugabe. Mit „Amazing Grace“ endete ein gelungener Konzertabend bei toller Akustik im Gotteshaus von Kalbensteinberg.