Mehrweg für die Umwelt

23.6.2019, 11:41 Uhr

"Einwegflaschen und Dosen, auf die es 25 Cent Pfand gibt, werden nach der ersten Benutzung geschreddert und gehen ins energiefressende Recycling. Anders Mehrwegflaschen aus Glas oder robustem Plastik: Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz vor Ort, sie sichern auch Arbeitsplätze bei Abfüllern, im Handel und bei den Herstellern", sagt Regina Schleser von der NGG Nürnberg-Fürth.

Quote wird nicht erreicht

Das neue Verpackungsgesetz schreibt ab diesem Jahr einen Mehrweganteil von 70 Prozent bei Getränken vor. Aktuell liegt die Quote nach Angaben des Umweltbundesamts aber nur bei etwa 44 Prozent. Unter den nichtalkoholischen Getränken liegt sie sogar lediglich bei 23 Prozent. "Der Staat muss also stärker darauf achten, dass Hersteller und Handel die Quote wirklich einhalten – und Verstöße notfalls sanktionieren." Andernfalls werde die Umweltpolitik beim Thema Pfand zum "bloßen Lippenbekenntnis".

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Dabei seien insbesondere auch die Verbraucher gefordert: "Wer zum Apfelsaft aus Bayern oder zum Mineralwasser in der Glasflasche greift, stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe und tut etwas für die Umwelt", betont Schleser. Kritisch blickt die Gewerkschafterin auf die Strategie der Lebensmitteldiscounter: "Aldi, Lidl und Co. haben den Trend zu Einwegflaschen befeuert. Wer eine 1,5-Liter-Flasche Mineralwasser für 19 Cent anbietet, der macht Dumpingpreise salonfähig – auf Kosten der Umwelt und der Produzenten."

Nach einer Studie der Deutschen Umwelthilfe ließen sich bundesweit jedes Jahr 1,35 Millionen Tonnen CO2 einsparen, wenn man alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegflaschen abfüllen würde.