Nase voll vom "Bauernbashing": Landwirte kamen in Lauterhofen in Fahrt

23.10.2019, 06:00 Uhr

In allen Landkreisen Bayerns sammelten sich Landwirte an ausgemachten Treffpunkten, um mit ihren Schleppern in Richtung der drei Kundgebungsorte München, Würzburg und Bayreuth aufzubrechen.

"Miteinander reden, statt übereinander" lautet der Kernsatz für die geforderten Verhandlungsgespräche mit der Politik und führenden und verantwortlichen Nichtregierungs-Organisationen, die das Agrar-Paket, die Verschärfung der Düngeverordnung und das Mercosur-Handelsabkommen im Blick haben, aber auch die "permanente negative Stimmungsmache", das "Bauernbashing", das bei den Landwirten zu Ärger und Frustration führt. Mehr Toleranz würden sich die Landwirte wünschen.

500 Teilnehmer erwartet

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In Lauterhofen kümmerte sich Regine Lehmeier aus Dietkirchen, unterstützt von ihrem Sohn David, um die Organisation der Schlepper-Sternfahrt mit Ziel Bayreuth, an der sich knapp 20 Landwirte beteiligten. In Bayreuth wurde mit rund 500 Teilnehmern gerechnet, "das können leicht auch mehr werden", meinte die engagierte Landwirtin.

Die Route führte über Brunn und Sulzbach auf der B85 bis nach Pegnitz und von dort aus weiter über die B2 bis zum Sammelpunkt in Bindlach bei Bayreuth, dem Startpunkt für den angemeldeten Konvoi durch Bayreuth bis zur Tierzuchthalle, in der die Abschlussveranstaltung geplant war.

Die erhofften Gesprächspartner aus der Politik – eingeladen waren Umweltministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner – hatten sich allerdings nicht angekündigt, berichtete Lehmeier. Alle Teilnehmer wurden mit einem umfassenden Infoblatt mit dem "Verhaltens-Kodex für Sternfahrt, Konvoi und Kundgebung" ausgerüstet.

Plakate und Aufkleber

Sie erhielten Aufkleber und Plakate mit diversen Slogans wie "Lieber Verbraucher, ich bin noch da, rede mit mir, nicht über mich", "Achtung, hier fahren Arbeitsplätze – Noch" oder "Agrar-Paket? Wir wollen mitreden", die jedoch erst am Zielort der Kundgebung angebracht werden durften.

In Lauterhofen fand sich auch die Polizei am Treffpunkt ein, die sicherstellte, dass zumindest am Start nicht im Konvoi gefahren wurde, sondern in kleinen Grüppchen mit jeweils drei oder maximal vier Schleppern, um den Verkehrsfluss auf den Bundesstraßen nicht zu behindern.