Netzanschluss am Blomenhof derzeit nicht rentabel

18.2.2020, 11:19 Uhr

Von den Grünen hat es, wie berichtet, Kritik an der Energiepolitik des Landkreises gegeben. Unter anderem hatte Kreistagskandidat Stefan Haas moniert, dass es keine PV-Anlage auf den neuen Wertstoffhof-Gebäuden am Blomenhof gebe.

Dazu hat nun das Landratsamt Stellung genommen: Insbesondere auf dem Dach der neuen Wertstoffhalle habe eine PV-Anlage montiert werden sollen. Nach intensiver Prüfung habe sich aber gezeigt, dass das jetzt nicht realisierbar oder nur mit unverhältnismäßig hohen Investitionsaufwand möglich wäre.

Am Blomenhof sei lediglich ein Standard-Netzanschluss mit 30 kW vorhanden, der sei bereits durch das bestehende Blockheizkraftwerk komplett ausgelastet. Mit dem vorhandenen BHKW wird seit rund 20 Jahren Strom aus dem Deponiegas erzeugt. Damit sei ein Anschluss auf dem eigenen Grundstück nicht möglich.

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Trafostation zu weit entfernt

Daraufhin bat das Landratsamt die Stadtwerke Neumarkt um Prüfung, wie die Einspeisung dann funktionieren könnte. Dabei wurde klar: Der nächstgelegene mögliche Netzeinspeisungspunkt sei die Trafo-Station beim Lidl-Markt am Berliner Ring. Das bedeute eine 800 Meter lange Wegstrecke, davon 400 Meter mit Aufgrabungsarbeiten. Die Kosten wären für eine Anlagengröße von etwa 100 kWp unverhältnismäßig groß.

Dennoch seien auf der Wertstoffhalle alle Voraussetzungen für eine PV-Anlage geschaffen worden, was Statik und Elektroinstallationen betrifft. In wenigen Jahren wird der Deponiebereich rekultiviert.

Sollte danach eine Photovoltaik-Anlage auf dem Deponiekörper genehmigungsfähig sein, wäre dort eine weitaus größere Anlagenkapazität möglich, für die dann auch ein aufwändiger Netzanschluss wirtschaftlicher sein könnte.

Grundsätzlich sei am Blomenhof nur Einspeisung ins öffentliche Netz möglich, da der relativ geringe Eigenverbrauch des Wertstoffhofes bereits durch das BHKW abgedeckt ist. Das Dach der Wertstoffhalle sei wegen der Geländeform auf dem Areal nach Norden ausgerichtet, nur so seien zwei Ebenen mit den tiefer liegenden Containern möglich gewesen.

Außerdem lege das Landratsamt Wert darauf, dass der Landkreis als eine der ersten Kommunen auf eigenen Gebäuden PV-Anlagen errichtet habe; 2001 auf dem Dach des Klinikums, 2003 auf der Knabenrealschule und "seitdem auf nahezu allen kreiseigenen Gebäuden", schreibt Kreissprecher Michael Gottschalk. Insgesamt bedeute das mehr als 500 kWp Leistung, die jährlich mehr als 500 000 KWh Strom erzeugen.