Neuer evangelischer Pfarrer in Neumarkt installiert

23.9.2019, 18:56 Uhr

Ihm voraus schritten die Damen und Herren des Kirchenvorstandes, als Ehrengäste die Seelsorger angrenzender Pfarreien, kommunale Würdenträger aus der Stadt und dem Landkreis, eine Abordnung aus Schweinfurt mit Diakon Norbert Holzheid, Dekanin Christiane Murner, die Pfarrer Martin Hermann und Michael Murner sowie Grells Ehefrau Friederike.

Von oben, von der Empore aus, gaben der Posaunenchor, die Kanto-rei und Beatrice Höhn an der Orgel mit "Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein!", ihr Bestes.

"Gehen sie offline, freuen sie sich über den Schutz unserer Christuskirche vor der großen UV-Belastung draußen und feiern sie mit uns einen gesegneten Gottesdienst." Mit diesen launigen Worten begrüßte Dekanin Christiane Murner die Gläubigen zur offiziellen Einführung des neuen Pfarrers Andreas Grell, zu seiner "Installation". Zu einer Zeit, "wo der gemeine Oberpfälzer eher auf dem Kanapee liegt", wie ein kom-munaler Ehrengast raunte.

Werbung
Werbung

Manch feuchtes Auge

Dekanin Murner blickte zurück auf die wohl zahllosen Gedanken, die dem Wechsel Pfarrer Grells von Schweinfurt nach Neumarkt voran-gegangen waren. Manch feuchtes Auge habe sie bei seinen Schweinfurter Freunden und dem Diakon Norbert Holzheid vor und beim Einzug entdeckt. "Er kommt gut an bei seiner Gemeinde – die Menschen vertrauen ihm schnell", hieß es.

In einer feierlichen Zeremonie und mit starken "Paten" an seiner Seite überreichte Dekanin Murner dem neuen Pfarrer der Christuskirche seine Installationsurkunde, verlas den offiziellen Wortlaut der Urkunde und nahm den Neuen mit offenen Armen im Team der Seelsorger auf.

Für seinen verantwortungsvollen Dienst als Seelsorger im Sprengel 4 der Christusgemeinde sei ihm die Botschaft seines Ordinationsspru-ches von besonderer Bedeutung: "Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkünde all dein Tun." (Psalm 73, 28)

Seine Berufung, als Pfarrer zu wir-ken, sei nicht die Folge einer langen Familientradition. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus fiel die Entscheidung letztendlich wäh-rend seines Zivildienstes in Alten-stein. "Ich habe gespürt, dass ich mit Menschen umgehen und an sie den Glauben weitergeben möchte."

In der Jugendarbeit, dem Kontakt zu Kindern und den Familien, sieht Pfarrer Grell einen Schwerpunkt seiner seelsorgerischen Arbeit. Der Kontakt zur Kirche dürfe nach dem Konfirmandenunterricht nicht abreißen.

"Wer hätte sich jemals vorstellen können, dass einmal jeder einzelne Mensch Zugang zur Gesamtheit des Wissens haben würde?", fragte Pfarrer Grell. Wer mochte der Vision Bill Gates Glauben schenken, dass einmal in jedem Haushalt ein Computer stehen werde? Welche Visionen, wel-che gemeinsamen Ziele haben wir? Ist es die bestmögliche Lebensquali-tät, der Traum von einem fairen Handel oder einer gerechten Welt?

"Mit Visionen kann man aber auch gewaltig anecken, sie strengen an und können für andere eine ganz gewaltige Zumutung sein. Aber, ohne Offenbarung verwildert das Volk."

Der Traum von Kirche

"Welchen Traum von Kirche haben Sie?", rief Pfarrer Grell den Gläubigen aufmunternd zu. "Es braucht Mut, auch einmal unbequeme Wege zu gehen, deshalb, machen wir uns auf den Weg!"

Beim anschließenden Empfang im Klostersaal nutzten die zahlreichen Ehrengäste die Möglichkeit zu Grußworten und die Gläubigen der Christuskirche zur direkten Kontaktaufnahme mit ihrem neuen Pfarrer.