Richtfest der "neuen Mitte" von Pilsach

23.9.2018, 11:16 Uhr

Als erstes allerdings kamen die Hauptakteure dran. Schulleiter Wolfgang Wittmann hatte zusammen mit Jungen und Mädchen der vierten Klasse ein Begrüßungslied für alle Gäste einstudiert, bei dem sogar Finanzminister Albert Füracker und Landrat Willibald Gailler eifrig und schmunzelnd zurück winkten.

Bürgermeister Adolf Wolf erinnerte bei seiner Begrüßung an den 4. Mai diesen Jahres, als der gemeinsame Spatenstich für die Generalsanierungsmaßnahme erfolgt war — und das nach monatelanger Wartezeit und vielen aufregenden Diskussionen. Nach nun fünf Monaten könne man schon "die ersten großen Erfolge" bestaunen. Der Großteil des Neubaus sei bewältigt und es könne erahnt werden, wie das neue Gebäude aussehen werde. Allerdings sei es noch ein langer Weg bis zur endgültigen Fertigstellung, die für Mitte 2020 geplant ist.

Der Gemeindechef bezeichnete das Vorhaben als einen "Meilenstein" der Gemeinde, vor allem im Hinblick auf die Mehrfachverwendung, denn es werden sowohl Grundschule, als auch Gemeindezentrum und Pfarr- und Gemeindebücherei hier ihre Heimat haben. "Was hier entsteht, bezeichne ich als die neue Mitte von Pilsach", so Wolf. Die künftige Grundschule werde ein Gebäude mit modernster Technik, digitalen Klassenzimmern und der Möglichkeit zur Ganztagsschule sein. Notwendig sei dies vor allem durch den immer stärker werdenden Zuzug junger Familien und die damit verbundenen steigenden Schülerzahlen.

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"Natürlich hat das auch seinen Preis", führte Wolf weiter aus. Die Investition in Höhe von knapp sieben Millionen Euro sei nicht von der Hand zu weisen, doch werden niedrige Zinsen und hohe Förderbeträge genutzt, außerdem unterstütze die aktuell gute wirtschaftliche Lage der Gemeinde die Maßnahme. Der Gemeindechef lobte die sehr gute Arbeit, die bisher von allen Beteiligten, egal ob Architekten, Fachplanern, Baufirmen, Facharbeitern und Handwerken geleistet wurde. Landrat Willibald Gailler betonte, dass der Freistaat Bayern nicht nur von Bildung spreche, sondern diese auch unterstütze. Gailler betonte, es sei "Großartiges, was hier in den letzten Monaten geschaffen wurde und noch geschaffen wird". Auch Finanzminister Albert Füracker war voll des Lobes: "Was hier gemacht wird, ist Zukunft in Pilsach, mitten in Pilsach." Füracker zollte Bürgermeister Adolf Wolf und dem Gemeinderat Respekt für diese mutige Entscheidung, die Großmaßnahme zu finanzieren. "Wo ist Geld besser angelegt, als bei unseren Kindern?", fragte der Finanzminister. Seine Behörde wird die Bauarbeiten mit rund 1,3 Millionen Euro unterstützen.

Wie Architekt und Planer, Johannes Berschneider, berichtete, habe er bisher großen Wert darauf gelegt, dass beim Schulbau nur regionale oder sogar ortsansässige Firmen beauftragt wurden. Allesamt hätten enorm dazu beitragen, "dass wir toll in der Zeit liegen, mit den Kosten sogar ein klein wenig unter der Planung. Aber das alles ist kein Zufall. Wir kämpfen dafür". Berschneider verriet auch, dass sein Team im November an der Schule eine "Baustelle betreten"-Aktion anbieten werde.

Traditioneller Richtspruch

Im Anschluss an die offiziellen Reden folgte der traditionelle Richtfest-Spruch von Fabian Kress und Peter Graf von der Firma Holzbau Böll aus Freystadt.

Als Abschluss lud die Gemeinde in die Turnhalle, die bereits vor einigen Jahren saniert wurde und in den neuen Komplex integriert wird. Mit dabei war auch der ehemalige Schulleiter Michael Himmler, der noch so manche Geschichte aus dem alten Gebäude auf Lager hatte.

Trotz aller Feierlichkeiten ist die Sanierung der Grundschule nicht unbedingt unumstritten, da die Gemeinde wegen der enormen finanziellen Belastung für diese Maßnahme einige andere Projekte auf Eis legen musste.