Sparschwein gut gefüllt

25.1.2015, 16:00 Uhr

Die Markträte Stefan Zeltner und Albert Sandmair wünschten sich dennoch ein realistischeres Bild. Man freue sich über die Rücklage, trotzdem sei sie nicht „echt“, wie es Geschäftsleiter Richard Forster anhand fehlender Zuführungen und Rechnungen für verschiedene Projekte erläuterte.

Daniela Meixner von der Verwaltung der Marktgemeinde stellte alle relevanten Zahlen vor. So wurde das im vergangenen Jahr angesetzte Haushaltsvolumen mit über einer Million Euro deutlich unterschritten. Es gab auch einen über den Erwartungen liegenden Einnahmeüberhang im Verwaltungshaushalt von 252 000 Euro, der zum Teil der konjunkturellen Lage geschuldet ist.

Steueraufkommen gesunken

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Das Nettosteueraufkommen ist erstmals seit 2009 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Belief es sich 2006 aber noch auf 486,56 Euro pro Einwohner, sind es 2014 trotzdem 755,54 Euro. Die Einnahmen aus Einkommenssteuerbeteiligung, Grund-, Gewerbe- und Kfz-Steuer sowie Gebühren lagen über dem Plan.

Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt wurden entgegen den Planungen etwas überschritten, sind aber noch im Rahmen. Diese gleichen sich im laufenden Jahr aus, wenn tatsächliche Ergebnisse vorliegen, da die Zahlen aus dem vierten Quartal nur geschätzt sind, erklärte Bürgermeister Guido Belzl. Dem Vermögenshaushalt konnten so über 1,7 Millionen zugeführt werden, was eine Verbesserung um fast 270 000 Euro darstellt.

Die Einnahmen im Vermögenshaushalt fielen deutlich niedriger aus als geplant, da verschiedene Zuschüsse und Förderungen, wie zum Beispiel für den Kindergarten in Seligenporten, noch nicht eingegangen sind. Erwartete Grundstücksverkäufe konnten ebenfalls noch nicht realisiert werden. Aber auch die Ausgaben fielen niedriger als in den Planungen angesetzt aus. Grund dafür ist, dass viele Maßnahmen noch nicht umgesetzt wurden oder wie im Fall der Straßenerneuerung in Rengersricht noch keine Abschlussrechnung vorliegt.

Kindergarten-Anbau fertig

Trotzdem wurde im Jahr 2014 vieles geleistet. So wurde der Anbau an den Kindergarten Kunterbunt fertiggestellt. Damit sei eine qualitativ höherwertige Betreuung in kleineren Gruppen möglich geworden. Investiert wurde außerdem in Brandschutzmaßnahmen an den Schulen und in den Geh- und Radwegebau.

Die Planungen für das Baugebiet Wüllenricht II konnten ebenfalls in Angriff genommen werden. Im Juli erfolgte der Spatenstich für den Neubau des Seniorenzentrums. Der Rohbau hierfür sei inzwischen fast fertiggestellt und man liege wegen der milden Witterung gut im Zeitplan, wie Belzl erläuterte.

Aber auch für dieses Jahr hat man in Pyrbaum ehrgeizige Pläne. So möchte die Gemeinde die Breitbandversogung im Gemeindegebiet ausbauen und verbessern. Außerdem sollen Kinderspielplätze gebaut, Vereinsprojekte unterstützt und ein ehemaliges Wohnstallhaus in Seligenporten saniert werden.

Neue Parkplätze schaffen

Auch die Planungen für die Innerortsgestaltung sind in vollem Gange. Es sei beabsichtigt, den Schlossstadel fertig zu stellen, eine öffentliche WC-Anlage zu bauen und neue Parkplätze im Bereich der Bücherei zu schaffen. Vorbereitende Maßnahmen zur Sanierung der Bräustuben sollen getroffen werden.

Großes Thema war die erforderliche Sanierung der Schlossgrabenmauer. Nachdem bereits Fördermöglichkeiten und andere Varianten ausgelotet und diskutiert wurden, wurde eine komplette und nachhaltige Lösung angestrebt und beschlossen. Maximal werden die Kosten knapp 300 000 Euro betragen, wovon die Gemeinde aber zwei Drittel an Förderungen zurück erhält.

Mit dem Pflegezentrum steht ein weiteres Großprojekt im Mittelpunkt. Derzeit laufen die Innenarbeiten wie Wasser, Heizung und Sanitär. Im Februar sollen die Fenster eingebaut und der Rohbau insgesamt fertiggestellt werden.

Es ist geplant, einen Förderverein in Zusammenarbeit mit der Diakonie zu gründen. Ein erstes Vorgespräch fand bereits statt, so Belzl. Die Marktgemeinde möchte diesen Verein mit finanzieren, da viele Ehrenamtliche nötig sind, um Dinge möglich zu machen, die der Betreiber — die Diakonie — nicht leisten kann.

Auf dem Plan stand außerdem das Baugebiet Wüllenricht II in Seligenporten. Hier entstehen 16 neue Bauplätze. Diskussionsbedarf lieferte hier eine Sammeleingabe von Bürgern aus Seligenporten, die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und eine weitere Zufahrt für das Baugebiet forderten.

Baustellenzufahrt entlasten

Baustellenfahrzeuge sollen das Gebiet Wüllenricht I nicht passieren dürfen, hieß es in der Eingabe. Bürgermeister Belzl legte dar, dass es sich in diesem Bereich sowieso schon um einen verkehrsberuhigten Bereich handele. Er sehe keinen Handlungsbedarf und schlug vor, für den Baustellenverkehr nur eine Zufahrtsstraße zuzulassen. Damit soll die zweite Zufahrt entlastet werden — dort befindet sich der Kinderspielplatz. Baustellenverkehr sei aber zunächst nicht zu vermeiden. Die Beschlussvorschläge für das Baugebiet wurden alle einstimmig angenommen.

Letzter Tagesordnungspunkt war die Bestellung eines neuen Vertreters zum stellvertretenden Verbandsrat des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Brunnbachgruppe. Dies war nötig geworden, weil der bisherige Vertreter aus dem Gemeindegebiet verzogen ist. Der Marktrat bestellte hier mit sofortiger Wirkung Rainer Bastian aus Pruppach als neuen Stellvertreter.