St.-Willibald atmet den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils

4.10.2015, 16:41 Uhr

Woffenbach, das heuer seinen 750. Geburtstag feiert, hatte die allerlängste Zeit seiner Geschichte keinen eigenen Pfarrer. Die „Bühler“ gingen in die Pöllinger Kirche, der weitaus größte Teil des Dörfleins gehörte zur Stadtpfarrei in Neumarkt. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung stark an von etwa 500 auf 2000 Menschen, von denen 1700 katholisch waren. So kam der Wunsch nach einer eigene Kirche auf.

1964 stimmte der Eichstätter Bischof Josef Schröffer zu. „Die Woffenbacher waren sehr glücklich, bis sie den Entwurf des Architekten sahen“, erzählt Werner Eibner. Denn Franz Xaver Gärtner aus Pölling hatte ein sehr modernes Gotteshaus geplant. In einem Protestbrief nach Eichstätt hieß es: „Wie soll man Gänse, Enten, Hühner und Kinder von der Glasfassade fernhalten?“ Der Bischof lenkte bei der Fassade ein, doch ansonsten blieb bei dem modernen Kirchenbau, der ganz dem offenen Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprach, das damals kurz vor seinem Abschluss stand.

Statt eines Kirchenschiffs bekamen die Woffenbacher einen offenen zeltartigen Bau in Form eines griechischen Kreuzes. Die drei Baustoffe stecken voll Symbolkraft: Die tragenden Teile sind aus Beton und zeigen, dass die Kirche ein Teil ihrer Welt sind.

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Die Ziegelmauern sollen das Kirchenvolk darstellen: Im Ganzen ein festes ganzes, doch jeder einzelne Stein ein Individuum. Das Glasband zeigt die Offenheit der Kirche nach innen und außen.