Stadt Parsberg wird schuldenfrei

25.11.2015, 11:10 Uhr

Bei der Bürgerversammlung in Parsberg sprach Rathauschef Josef Bauer von einer sehr erfreulichen Entwicklung, aber angesichts der anstehenden Investitionen auch von einer Momentaufnahme. Noch eine bemerkenswerte Zahl nannte der Bürgermeister vor den Zuhörern im Burgsaal: In der Stadt selbst, mit den dazugehörigen Ortsteilen Hammermühle, Lohhof und Rudolfshöhe, leben 5052 Menschen, so viele wie nie zuvor.

Doch zurück zu den Haushaltszahlen, die Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier präsentierte. Demnach erreicht der Verwaltungshaushalt heuer ein Volumen von 10,9 Millionen Euro. Er enthält Aufwendungen für die Kindertagesstätten in Höhe von 1,3 Millionen Euro. An Kreisumlage hat die Stadt 2,5 Millionen Euro zu entrichten, die Personalkosten liegen bei 3,2 Millionen Euro. Größte Einnahmepositionen sind der Einkommenssteueranteil mit drei Millionen Euro und die Gewerbesteuer mit 2,25 Millionen Euro.

Im Vermögenshaushalt ist heuer ein Investitionsvolumen von rund 12,3 Millionen Euro ausgewiesen. Vieles davon konnte aber nicht mehr realisiert werden oder wird nicht mehr kassenwirksam. Genannt wurde hier unter anderem der geplante Umbau der Grundschule. Der konnte nicht angegangen werden, weil es noch Fragen des Wegerechtes zu klären galt.

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Große Investitionen

„In den kommenden Jahren stehen große Investitionen im Raum, die wir nicht nur aus dem Haushalt finanzieren können.“ Bürgermeister Bauer nannte Beispiele: Die angesprochene Sanierung der Grundschule mit rund zwei Millionen Euro und den umfangreichen Umbau des Rathauses mit Schaffung eines Sitzungsaales im Dachgeschoss und Verlagerung des Bürgerbüros in das Erdgeschoss für mehrere Hunderttausend Euro.

Außerdem werde der Stadtpark saniert, die Umgestaltung der Stadtmitte angegangen, die Bahnbrücke in der Hohenfelser Straße saniert, der Bahnhof umgebaut und das Bahnhofsumfeld neu gestaltet. Für den Bahnhof und dessen Umfeld müssen allein etwa 1,7 Millionen Euro aufgewendet werden. Bauer teilte mit, dass bereits mit dem Bau des Kreisverkehrs beim Möbelhof begonnen wurde.

Ausführlichen Raum nahm das Thema Breitbandversorgung ein. Dabei wurde mitgeteilt, dass die Firma Inexio in Zusammenarbeit mit der Infrastruktur GmbH Laber-Naab bis Ende 2016 weite Teile des Stadtgebietes mit einem Internet versorgen wird, das Übertragungsraten bis zu 100 Megabit pro Sekunde gewährleistet. In diesem Zusammenhang kritisierte Bauer vehement die Telekom: „Die hat uns leider nicht sehr gut behandelt.“

Bei der Diskussion beschwerten sich Anwohner der Singerstraße massiv über den zunehmenden Bahnlärm und forderten Gegenmaßnahmen. Bauer machte deutlich, dass die Bahn der Verursacher und in Sachen Lärmschutz bisher kaum beweglich ist.

Der ehemalige Stadtrat Heinrich Kellermann ist Vorsitzender der vereinigten Bürgerinitiativen für gerechte Kommunalabgaben. Er forderte vom Bürgermeister die Öffentlichmachung der Straßenklassifizierungen und der Zweckverbandsatzung mit der Sparkasse. „Das dürfte im Grundsatz möglich sein, ich werde das prüfen lassen“, erwiderte Bauer.