Gegen Ungleichheit

Aus für Dame, Bube und König: Studentin entwirft genderneutrales Kartenspiel

14.9.2021, 16:13 Uhr

Als Indy Mellink ihrem jüngeren Cousin ein Kartenspiel erklärt, fragt sie sich selbst, warum der König mehr wert ist als die Dame. Die 23-jährige Psychologie-Studentin entschied daraufhin, die jahrzehntealte Tradition des Kartenspiels zu brechen. Ihr ging es vor allem um die sexuelle Ungleichheit: Männer würden im Spiel mehr gelten als Frauen.

Mellink erklärt, die Hierarchie hätte unterbewusst auch Einfluss auf den Alltag. Ungleichheiten - und sei es nur in einem Spiel - würden eine große Rolle in der Gesellschaft spielen. Aus diesem Grund designte sie kurzerhand ihr eigenes Kartenspiel und ersetzte Dame, Bube oder König durch die Farben Silber, Bronze und Gold. Zuerst kauften nur Freunde und Familie die neuen Karten. Mittlerweile vertreibt Mellink ihre Idee aber auch in einem Onlineshop. 1500 Packungen hat sie bereits nach England, Deutschland, die USA und Belgien verkauft.

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Auch Spielwarenläden hätten bereits Interesse gezeigt, sagt die 23-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Studentin testet ihre Karten auch an Spielern, die sagen, sie hätten nie an sexuelle Ungleichstellung bei Skat und Co. gedacht. Nur durch das Spiel seien sie darauf aufmerksam geworden.