Coronavirus

Besonderheit bei Omikron-Infektion: Auf diese Symptome müssen Sie achten

14.1.2022, 08:12 Uhr

Anders als bei der Delta-Variante gibt es bei der Omikron-Variante neue, bislang teils unbekannte Symptome, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen. © Fleig /imago images/Eibner

Fieber, Schnupfen und der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns: Seitdem die Corona-Pandemie vor etwa zwei Jahren an Fahrt aufgenommen hatte, gelten diese Symptome als relativ sicheres Zeichen für eine Infektion mit dem Coronavirus. Medizinerinnen und Mediziner aus Ländern, in denen die hochinfektiöse Omikron-Variante bereits dominiert, teilen nun allerdings andere Erkenntnisse. Erkenntnisse, die den Umgang mit dem Virus verändern dürften.

Viele Patientinnen oder Patienten berichten demnach von einem trockenen, wunden Hals, der beim Schlucken starke Schmerzen verursacht. Dieses Symptom soll bei einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus sogar noch vor Schnupfen oder Husten auftreten. "Es ist ein sehr auffälliges Symptom", sagt Dr. Jorge Moreno von der Yale School of Medicine gegenüber Business Insider. Dabei handle es sich auch nicht um ein kleines Kitzeln im Hals, vielmehr klagen Patienten darüber, dass sich ihr Hals "wirklich rau" anfühle. Eine Beobachtung, von der Ärzte aus anderen Ländern ebenfalls berichten.

Demnach hätten Ärztinnen und Ärzte aus Norwegen, Südafrika und dem Vereinigten Königreich ebenfalls Halsschmerzen oder Kratzen im Hals als typisches Symptom der Omikron-Variante identifiziert. Andy Pekosz, Virologe an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, erklärt dieses Symptom mit einer wichtigen Abweichung: Es spiegle "möglicherweise eine Veränderung des Ortes wider, an dem das Virus die Atemwege infiziert". So vermuten Expertinnen und Experten, dass Omikron erst den Rachenraum infizieren könnte, ehe die Nase betroffen ist. Das Kratzen sei demnach eine Folge der hohen Konzentration des Virus im Rachen.

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Omikron: Ein Symptom ist seltener geworden

Zwei weitere prägnante Symptome sind hingegen starkes Schwitzen in der Nacht sowie Appetitlosigkeit. Ersteres legen vor allen Dingen Daten aus Südafrika und Großbritannien nahe: Wissenschaftler hatten beobachtet, dass es bei Omikron-Infektionen neben Fieber auch zu "heftigen nächtlichen Schweißausbrüchen" komme. Die Schweißausbrüche seien laut dem britischen Mediziner Amir Khan so stark, dass man sich danach umziehen müsse. Ein völlig neues Symptom ist hingegen die Appetitlosigkeit, die der britischen "Zoe Covid"-Studie zufolge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeldet wurde. Erkenntnisse aus der Studie könnten vielen Infizierten dabei helfen, schneller zu verstehen, dass sie sich mit der Omikron-Variante infiziert haben.

Ein Verlust vom Geruchs- oder Geschmackssinn sei bei Omikron hingegen deutlich seltener - was dazu führe, dass viele Infizierte eine Covid-19-Ansteckung gar nicht als solche wahrnehmen würden, warnt Susanne Johna, Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund. Johna betont, es wäre ein Fehler, bei der Omikron-Welle nur auf die Auslastung der Intensivstationen zu blicken. Ein Großteil der milder verlaufenden Omikron-Fälle müsse trotzdem im Krankenhaus behandelt werden, meist in Notaufnahmen oder auf Normalstationen.

Der Marburger Bund rechnet deshalb mit mehr Krankenhauseinweisungen als dies noch bei der Delta-Variante der Fall war. Johna rät, sich nun schon bei ganz leichten Symptomen wie Husten und Schnupfen mit einem Antigentest testen zu lassen.