Dortmunder Oberbürgermeister will "Tatort" einstellen

22.1.2019, 21:56 Uhr

Das Team des Tatorts aus Dortmund: Die Schauspieler Jörg Hartmann (l-r, Peter Faber), Rick Okon (Jan Pawlak), Aylin Tezel (Nora Dalay) und Anna Schudt (Martina Bönisch). Hier wird derzeit der Tatort "Zorn" gedreht. © Rolf Vennenbernd, dpa

Eine Sprecherin des Senders bestätigte am Dienstag den Eingang des Schreibens, das die Stadt am Vorabend auch an die Medien verschickt hatte. "Der Tatort ist Fiktion - aus dramaturgischen Gründen wird auch verdichtet und zugespitzt", erklärte der Sender außerdem in einer Stellungnahme. Dadurch könnten Szenen von den einen als Klischees empfunden werden, von anderen als realitätsnahe Darstellungen. "Das polarisiert, löst Debatten aus - das ist aus unserer Sicht nicht negativ, sondern bereichernd."


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Sierau monierte, über die Handlungsorte Dortmund und Marl und die gesamte Region sei ein nicht zutreffendes Bild vermittelt worden. Der Strukturwandel werde ausgeblendet. "Die Macher dieser Folge geben die Menschen einer Region der Lächerlichkeit preis, indem sie diese Bier trinkend in Trainingsanzügen vor heruntergekommenen Häusern herumstehen lassen." Der WDR disqualifiziere auch "sich selbst als produzierender Sender". Gedreht worden sei der Film zudem in Duisburg.

"Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn Sie den Dortmund-Tatort einstellen und Kommissar Faber und sein Team in den vorzeitigen Ruhestand schicken würden", schreibt Sierau an Buhrow. Der WDR kommentierte das auf Anfrage nicht.

Die Dortmunder "Tatort"-Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) ermitteln in "Zorn" den Mord an einem früheren Bergmann. Durchschnittlich 9,22 Millionen Zuschauer hatten die Folge am Sonntag im Ersten verfolgt.