Corona-Pandemie

Düsterer Forschungsbericht: Diese drei Covid-Szenarien drohen Deutschland im Herbst

2.5.2022, 13:30 Uhr

Im "MODUS-COVID" Bericht der TU Berlin wurden drei mögliche Szenarien für den Herbst skizziert. © imago images/Wolfgang Maria Weber

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden Politik und Forschung immer wieder von neuen Virusvarianten überrascht. Nach der ansteckenderen Delta-Variante folgte die Omikron-Variante mit ihren eher milderen Verläufen. Die Forschenden der TU-Berlin stellen in ihrem "MODUS-COVID"-Bericht von Ende April drei mögliche Szenarien für die Virusentwicklung der kommenden Monate vor – abhängig davon, ob eine neue Virusvariante auftaucht und wie deren Eigenschaften sind.


Das erste Szenario wäre gleichzeitig auch das günstigste – wenn es bei der derzeit grassierenden Omikron- oder einer sehr ähnlichen Variante bleibt. Dann würden die Inzidenzen maximal 20 Prozent über den aktuellen Werten liegen. Das zweite Szenario skizziert den Pandemieverlauf mit einer neuen Immunflucht-Variante mit relativ milden Verläufen wie bei Omikron. Dann würde der bisher durch Impfungen und Infektionen erworbene Immunschutz deutlich weniger effektiv wirken und die Inzidenzen etwa zwei bis dreimal höher liegen als bei der aktuellen Omikron-Welle. Mit einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems rechnen die Forscher aber auch hier nicht.
Anders sieht das im dritten möglichen Fall aus – eine neue Immunflucht-Variante mit Verläufen wie bei der Delta-Variante. Die Inzidenz wäre dann zwar ähnlich so hoch wie im zweiten Szenario, die Hospitalisierungsrate allerdings auch zwischen neun und dreizehnmal höher. In diesem Fall würde das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenzen stoßen.


Zwar lassen sich alle drei Szenarien durch weitere Impfungen eindämmen, doch im dritten Fall reicht das nicht aus. Hier bräuchte es eine Impfquote von 100 Prozent ab dem fünften Lebensjahr. Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wären deshalb wieder eine konsequente Teststrategie, die Maskenpflicht und erneute Kontaktbeschränkungen nötig.

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