Studie berechnet

Jedes Auto kostet die Allgemeinheit 5000 Euro im Jahr

30.9.2022, 15:21 Uhr

Autofahren kostet die Allgemeinheit.

Laut einer Studie der Linnaeus University in Kalmar könnten sich die meisten Menschen in Deutschland gar kein Auto leisten, wenn nicht einen Teil der Kosten die Gesellschaft tragen würde. Laut der Publikation im Fachmagazin Ecological Economics haben sich Mobilitätsforscher Stefan Gössling und sein Team für die Studie drei Autotypen angeschaut - einen Kleinwagen (Opel Corsa), ein Auto aus der Kompaktklasse (VW Golf) und einen SUV (Mercedes GLC) - und daraus die Gesamtkosten errechnet.

Wie Forschung und Wissen berichtet, ging das Team dabei von einer hypothetischen Nutzungsdauer von 50 Jahren und einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr aus. Dabei lägen die errechneten Gesamtkosten für einen Opel Corsa bei 600.000 Euro (12.000 Euro pro Jahr), für einen Golf bei 653.561 Euro (13.071 Euro pro Jahr) und beim Mercedes GLC 956.798 Euro (19.136 Euro pro Jahr).

Bei der Ermittlung der Kosten wurden allerdings insgesamt 23 Faktoren berücksichtigt. Dazu gehören nicht nur Kosten für den Führerschein, das Parken und mögliche Mautgebühren, sondern auch Wartezeiten im Stau. Das ist natürlich ein schwer bezifferbarer Faktor, da die Wartezeit in monetäre Werte umgerechnet werden muss. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Wartezeit im Stau daher als verlorene Arbeitszeit angesetzt und so Kosten in einer Höhe von 555 Euro pro Auto pro Jahr errechnet.

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Weitere Faktoren

Einbezogen wurden außerdem die Luftverschmutzung, die anhand deren Einfluss auf die Lebenserwartung und Umfragen, in denen Menschen erklärten, wie viel ihnen weitere Lebensjahre wert wären, ermittelt. Auch ungelebte Jahre von Unfalltoten wurden so aufgenommen.

Zu den Kosten für die Allgemeinheit wurden zusätzlich auch Landverbrauch, Instandhaltung von Straßen und Infrastruktur, Einschränkungen für Menschen, die auf das Auto verzichten, Lärm und die Beschleunigung des Klimawandels gerechnet.