Kobe Bryant stirbt bei Hubschrauber-Absturz - Auch Tochter tot

26.1.2020, 23:57 Uhr

Die örtliche Polizei bestätigte am Sonntagvormittag (Ortszeit), dass bei einem Hubschrauber-Absturz in der Nähe von Calabasas im US-Bundesstaat Kalifornien neun Menschen starben. Keiner der Insassen habe überlebt, so die LA County Sheriffs, die Untersuchungen zur Ursache laufen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge befand sich Kobe Bryant an Bord der Maschine, die in Flammen aufging. Auch eine Tochter der US-Sport-Legende, die 13-jährige Gianna Maria Onore, saß in dem Helikopter. Die beiden seien auf dem Weg zu einem Basketball-Turnier an der von Bryant gegründeten Mamba Academy gewesen, berichtet etwa TMZ.com mit Verweis auf enge Vertraute der Familie. Mittlerweile hat die nordamerikanische Profi-Liga NBA den tragischen Tod in einem Schreiben an alle Vereine bestätigt.

Bryant (41) war bekannt dafür, oftmals mit seinem eigenen Hubschrauber auch kurze Strecken zu fliegen - auch zu Trainingseinheiten oder Spielen der Lakers, für die er rund 20 Jahre lang aktiv war. Laut TMZ.com sei seine Frau, Vanessa Bryant, nicht an Bord der Unglücksmaschine gewesen. Auch seine drei weiteren Kinder seien in den Unfall nicht verwickelt. Das Feuer, das nach dem Aufprall ausbrach, habe nach übereinstimmenden Medienberichten ein Buschfeuer ausgelöst. Rettungskräfte konnten zunächst nicht zum Wrack vordringen, die Insassen hätten keine Chance gehabt, schreibt etwa die LA Times.

Offenbar herrschten schlechte Sichtverhältnisse

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Auf Fotos, die Feuerwehr und Polizei auf Twitter verbreiteten, ist dichter Nebel zu sehen, offenbar herrschten schlechte Sichtverhältnisse. Details zur möglichen Ursache nannten die Behörden zunächst nicht, der Helikopter sei gegen 9.45 Uhr Ortszeit in den Bergen um Calabasas abgestürzt. Die Retter brauchten gut acht Minuten, um zu dem Wrack vorzudringen.

Kobe Bryant gilt als einer der größten Sportler in der US-Geschichte. Der mehrfache MVP (Most Valuable Player, deutsch für wertvollster Spieler) wurde seit 1998 ununterbrochen jedes Jahr für das NBA-Allstar-Team nominiert und spielte ausschließlich für die Los Angeles Lakers, mit denen er fünf Meisterschaften gewann. "Er war der Michael Jordan unserer Generation", sagte Dirk Nowitzki einst. Mit 33.643 Punkten ist er vierbester Werfer der NBA-Historie, erst am Samstag hatte ihn der aktuelle Lakers-Megastar LeBron James eingeholt. "Viel Respekt an meinen Bruder", twitterte Kobe Bryant nur Stunden danach.

In den sozialen Netzwerken reagieren zahlreiche US-Stars schockiert. "Wir vermissen dich bereits jetzt schon", schreibt etwa Football-Superstar Tom Brady auf Twitter. Sänger Bruno Mars huldigte einem "Superhelden aus dem echten Leben", spricht von einer Meldung, die ihm das Herz breche. Der fünfmalige NBA-Champion Dennis Rodman war "am Boden zerstört von der Nachricht, dass mein Freund Kobe Bryant gestorben ist". US-Präsident Donald Trump sprach von "furchtbaren Nachrichten". Auch der fränkische Zweitligist, die Nürnberg Falcons, reagierten auf Twitter.

Vor dem Staples Center in Los Angeles, der Heimat der Lakers, versammelten sich Hunderte Fans. Sie legten Kränze nieder, Trikots, zündeten Kerzen an. In der Halle sollen am Abend die Grammys vergeben werden. "LA trauert mit der Familie Bryant", twitterte Eric Garcetti, Bürgermeister der Stadt.