"Woke Indkotrination"

LGBTQ- und Rassismus-Themen: Konservative in den USA sorgen für Verbannung von Büchern

25.1.2023, 14:31 Uhr

Buchläden wie "Barnes & Nobles" in New York stellen die "zensierten" Bücher auf einem "verbotene Bücher"-Tisch aus. © IMAGO/JIM RUYMEN

Konservative Gruppen wie "Moms for Liberty" nehmen vor allem Bücher in den Fokus, in denen es um LGBTQ- und Rassismus Themen geht, denn diese seien Teil der "woken Indkotrination", berichtet FUNK. Besonders in republikanisch regierten Bundesstaaten finden die Forderungen Gehör. Laut dem US-Autorenverband PEN America wurden alleine in Texas im letzten Schuljahr rund 800 Bücher verbannt. Der konservativ regierte Bundesstaat steht somit an erster Stelle mit den meisten Verboten in den USA.

Autorenverband PEN: Verbote sind "koordinierte Kampagne"

PEN America Chefin Suzsanne Nossel betrachtet den Trend mit Sorge. Im vergangenen Jahr waren es noch einzelne besorgte Bürgerinnen und Bürger, doch nun steckt ein Netzwerk verschiedener Gruppen dahinter. "Unser Bericht zeigt, dass es sich bei den heutigen Verboten um eine koordinierte Kampagne handelt", so die Chefin laut dem Bayerischen Rundfunk (BR). Finanziell gut ausgestattete Organisationen, mit Motiven ideologischer Natur, führen diese Bewegungen an.

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Der Verband soll insgesamt 50 verschiedene Gruppen ermittelt haben, die mitverantwortlich für diesen Umschwung sind. Als Beispiel listet PEN unter anderen den Bezirk Madison County im US-Bundesstaat Mississippi. Dort sollen mehr als 20 Bücher an örtlichen Schulen mit einer "eingeschränkten Verbreitung" belegt worden sein. Besonders betroffen sei Literatur, in der es um LGBTQ-Themen ginge, sowie auch Bücher mit schwarzen Protagonisten, erklärt Nossel laut dem BR.

Bestseller-Autor Stephen King kritisiert Zensur

Zu den "verbotenen" Bücher gehören Romane wie "The Blues Eyes" (dt.: "Sehr blaue Augen") von Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison oder auch "The Hate U Give" von der afroamerikanischen Schriftstellerin Angie Thomas. Der Roman handelt von Polizeigewalt gegenüber schwarzen Personen aus der Perspektive eines jungen schwarzen Mädchens.

Auch Bestseller-Autor Stephen King kritisiert die Zensur scharf. "Hey Kinder! Hier ist euer alter Freund Stephen King, um euch zu sagen, dass falls sie ein Buch an eurer Schule verbannen, ihr euren Hintern so schnell wie möglich zur nächsten Buchhandlung oder Bibliothek schwingen solltet, um herauszufinden, was sie euch verbieten wollen zu lesen", twittert der Schriftsteller.