Plan fürs Überleben

Tuvalu wird vom Pazifik überschwemmt und soll nun ins Metaverse verlagert werden

2.12.2022, 17:36 Uhr

Die Insel Tuvalu droht vom Pazifik verschlungen zu werden.  © PICTURE CONTACT BV via www.imago

Tuvalu ist ein Paradies mitten im pazifischen Ozean. Der Inselstaat liegt zwischen Australien und Hawaii. Zumindest noch. Denn der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel droht, die Inseln zu überschwemmen. Bereits jetzt stehen bei Flut bis zu 40 Prozent des Landes unter Wasser. Der höchste Punkt ist nur knapp fünf Meter über dem Meeresspiegel. Die rund 12.000 Inselbewohner könnten in den nächsten Jahrzehnten ihr Zuhause an das Meer verlieren. Simon Kofe, der Außenminister des viertkleinsten Staats der Welt, richtet sich nun mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit.

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Das Video zeigt Kofe in einer digitalen Welt. Er steht auf einer virtuellen Insel. Das Bild flackert leicht im Hintergrund. "Unser Land, unser Ozean, unsere Kultur sind die wertvollsten Güter unseres Volkes, und um sie vor Schaden zu bewahren, egal, was auch immer in der physischen Welt passiert, werden wir sie in die Cloud verlagern", erklärt der Außenminister. "Stück für Stück werden wir unser Land erhalten, unserem Volk Trost spenden und unsere Kinder und Enkel daran erinnern, was unser Zuhause einst war."

Kofe prophezeit außerdem, dass die restliche Welt Tuvalus Beispiel folgen werde. Der Klimawandel werde jedes Land der Erde dazu bringen, sich zu digitalisieren. In der neuen Online-Welt sollen Userinnen und User dank Augmented und Virtual Reality miteinander interagieren können. So könnte die Kultur von Tuvalu weiterleben, auch ohne Insel. Während der Außenminister die Worte im Video spricht, entfernt sich die Kamera. Sichtbar wird eine Insel inmitten eines schwarzen Universums. Der Clip endet mit den Worten "Rettet Tuvalu, rettet die Welt".