Nach Beschuss von Einsatzkräften

Umfrage zeigt: Mehrheit in Deutschland will Feuerwerk an Silvester verbieten

5.1.2023, 20:33 Uhr

Noch mehr Menschen als im vegangenen Jahr haben keine Lust mehr auf Feuerwerk. © Christophe Gateau, dpa

Schon im vergangenen Jahr, nach den Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie, hatten die Deutschen eigentlich keine Lust mehr aufs Ballern. Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale aus dem vergangenen Oktober 2022 sind 53 Prozent für ein Feuerwerksverbot - 39 Prozent sind dagegen.

In der Silvesternacht 2022/23 kam es in mehreren Städten zu Angriffen auf Rettungskräfte. Nun sprechen sich sogar noch mehr Menschen für ein Verbot aus, laut des Meinungsforschungsinstituts YouGov seien es bereits 61 Prozent. 33 Prozent der Befragten sind zu Jahresbeginn gegen das Verbot.

Die Menschen sprechen sich aus verschiedenen Gründen für ein Verbot aus, erklärt die Verbraucherzentrale. Dabei gehe es um das hohe Verletzungsrisiko und die Zusatzbelastung, die Einsatzkräfte und Krankenhäuser dadurch haben. Es geht um Umwelt- und Tierschutz und darum, dass Böllern in Zeiten eines Krieges in Europa für manche Menschen unangemessen scheint.

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Negativ-Bilanz der Silvesternacht 2023

An Silvester sind bundesweit etwa 30 Einsatzkräfte verletzt worden, die Polizei habe 100 Personen festgenommen. Diese hatten Flaschen und Böller auf jeden geschleudert, der eine Uniform trägt und Einsatzfahrzeuge demoliert. Rettungskräfte aber auch Politiker in der Region haben sich an den Folgetagen entsetzt gezeigt.

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung forderte etwa mehr Handhabe für die Kommunen. Bisher könne das Rathaus das Abbrennen von Böllern und anderen Feuerwerkskörpern nur dort verbieten, wo die Feuerwehr eine besondere Gefahr sehe. Und das seien in Fürth nur sehr wenige Stellen.

In Nürnberg wurden zwar keine Einsatzkräfte attackiert, allerdings hat die Stadt die "intensivste Silvesternacht seit Jahren" erlebt, berichtete die Polizei. Die Einsatzzentrale erreichten 800 Notrufe, die Rettungskräfte rückten zu 600 Einsätzen aus.