Platz für 40 neue Einfamilienhäuser in Bad Windsheim

9.3.2017, 16:34 Uhr

Den Aufstellungsbeschluss hatte der Stadtrat bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres gefasst. Wie berichtet hatte das Würzburger Planungsbüro Röschert ebenfalls im Dezember vier Planungsvarianten für das Gebiet präsentiert. Den Hinweisen und Anregungen aus den Reihen des Bau- und Umweltausschusses folgend, wurde die Planung modifiziert und nun abermals dem Gremium vorgelegt, wo sie grundsätzlich auf breite Zustimmung stieß.

Fabrikgelände ausgespart

Der Bebauungsplan umfasst insgesamt eine Fläche von rund 50 800 Quadratmetern. Darin eingeschlossen ist nun auch das Areal des früheren Gipswerks Späth beziehungsweise der Heidelberger Zement AG, welches aufgrund der dort vorhandenen Altlasten in Form gewaltiger Bodenfundamente von der Bebauung ausgeklammert und als Grünfläche ausgewiesen werden soll. "Das ist so, wie es da ist, einfach nicht bebaubar" , beendete Stadtbaumeister Thomas Geismann unwidersprochen die in der Vergangenheit wiederholt geführte Debatte über den Umgang mit der Industriebrache.

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Für private Häuslebauer werden rund 40 Parzellen mit einer durchschnittlichen Größe von 500 bis 600 Quadratmetern ausgewiesen. Damit kommt das Planungsbüro dem Wunsch der Stadt nach einer verdichteten Bebauung nach. Potenzielle Bauherren würden derartige Flächen größeren vorziehen, so die Erfahrungen, welche Bau- wie Liegenschaftsamt in den vergangenen Jahren gemacht haben. Große Gärten seien selten gewünscht – "die machen auch nur Arbeit", wie CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Gerhäuser es formulierte. Er bat zugleich darum, den in den Festsetzungen zum Bebauungsplan ausgewiesenen Mindestabstand zwischen Gebäude und Grundstücksgrenze von fünf Metern zumindest im Innenbereich des Baugebietes auf drei Meter zu reduzieren. Andernfalls wären einige Grundstücke schlichtweg "nicht zu bebauen".

Optional zu Einfamilienhäusern ist entlang des östlichen Bereichs der Pommernstraße eine zweigeschossige Bebauung möglich. Von der ursprünglichen Überlegung, hier Gebäude mit drei oder gar vier Vollgeschossen zuzulassen, ist man wieder abgerückt.

Weiteres Hotel in Sicht

In der als Mischgebiet ausgewiesenen Teilfläche, die sich, am Standort der heutigen Gartenabfallcontainer beginnend, nach Westen hin erstreckt, ist eine "wohnverträgliche Nutzung" vorgesehen, also kein Gewerbe, wie Thomas Geismann bei der Sitzung des Ausschusses auf Nachfrage sagte. Drei- bis viergeschossige Baukörper könnten hier entstehen, gedacht ist an ein Hotel. Potenzielle Investoren haben nach Informationen der WZ bereits bei der Stadt angeklopft und ihr Interesse an dem Areal bekundet.

Die Erschließung der Grundstücke erfolgt über die Straße Zum Adonisröschen. Diese besteht bereits fragmentarisch nördlich des neuen Baugebietes und wird durch dieses hindurchgezogen, bis sie im Süden auf die Pommernstraße trifft. "Die durchgehende Verbindung zur Pommernstraße ist das Rückgrat des Baugebiets", umriss Stadtbaumeister Geismann die Bedeutung dieser Verkehrsader.

Viele Verkehrsanbindungen

Von der Straße Zum Adonisröschen zweigen vier mehr oder weniger lange, zumeist mit Wendehammer versehene Stichstraßen ab, über welche die einzelnen Grundstücke erschlossen werden. Die Kleinteiligkeit der Bauplätze erfordert entsprechend viele Verkehrsanbindungen. Im Zentrum des Baugebietes verläuft eine zweite Straße parallel zur "Rückgrat"-Trasse. Eine weitere Straße bindet das Baugebiet an den Kreisverkehr am Sonnenbergplatz an.

Die öffentliche Auslegung des nun verabschiedeten Entwurfs für den "Bebauungsplan Nummer 77 Pommernstraße", wie er offiziell heißt, findet zum Zwecke der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung in der Zeit vom 20. März bis zum 21. April statt. Immer von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 12 Uhr sowie zusätzlich donnerstags durchgehend bis 18 Uhr liegt der Planungsentwurf im Stadtbauamt im Rathaus auf.