Bericht: Mehr Kirchenaustritte in bayerischen Städten

15.2.2019, 15:17 Uhr

Immer mehr Katholiken und Protestanten in Bayern wenden ihrer Kirche den Rücken zu. © dpa

Die Zahlen beziehen sich auf 57 von 69 bayerischen Städten mit je mindestens 20.000 Einwohnern. Die Erhebungen lagen dem BR vor. Offizielle Angaben zu den Austritten wollen die beiden großen christlichen Kirchen Mitte des Jahres machen. Die BR-Recherchen wollten sie nicht kommentieren.

Besonders hoch war der Anstieg der Kirchenaustritte dem Bericht zufolge im unterfränkischen Bad Kissingen mit einer Steigerung von 74 Prozent auf 153 Austritte sowie in Forchheim mit einem Anstieg von 67 Prozent auf 239 Austritte. Auch in Passau ging die Zahl mit 471 Austritten und einem Anstieg von 52 Prozent überdurchschnittlich nach oben.

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Schaut man auf die absoluten Zahlen, sind die einwohnerstärksten Städte München (13.879 Austritte), Nürnberg (3891) und Augsburg (2162) Spitzenreiter. In den Großstädten lag der Anstieg demnach aber mit 16 und jeweils 19 Prozent unter dem Durchschnitt.

Auch in Bamberg und Bayreuth ist die Zahl der Kirchenaustritte den Angaben zufolge weniger stark gestiegen als im bayerischen Durchschnitt. Bamberg zählte im vergangenen Jahr 584 Austritte und damit einen Anstieg von 12 Prozent. In Bayreuth waren es mit 558 Austritten knapp 8 Prozent mehr. Den geringsten Anstieg gab es mit einem Prozent in Straubing - das sind drei Austritte mehr als im Vorjahr.

Weiden ist dem Bericht zufolge die einzige Stadt in Bayern mit mindestens 20.000 Einwohnern, die 2018 weniger Austritte zählte: Die Zahl lag mit 223 Austritten knapp 18 Prozent unter dem Vorjahreswert.

2017 waren nach offiziellen Angaben rund 48.000 Katholiken im Freistaat aus ihrer Kirche ausgetreten. Die evangelische Landeskirche hatte rund 23.600 Austritte registriert.