Daten von Kindern: Bär will Nutzung zu Werbezwecken verbieten

7.12.2019, 13:18 Uhr

"Jugendliche und Kinder, die die virtuelle Umgebung des Internets oftmals auch als Testgebiet für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit nutzen, sind besonders schutzbedürftig", so Digital-Staatsministerin Dorothee Bär. © Armin Weigel (dpa)

"Die Nutzung von persönlichen Daten von Kindern und Jugendlichen zu Werbezwecken oder für die Erstellung von Persönlichkeits- oder Nutzerprofilen muss klar und eindeutig verboten sein", sagte Bär dem Handelsblatt. "Jugendliche und Kinder, die die virtuelle Umgebung des Internets oftmals auch als Testgebiet für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit nutzen, sind besonders schutzbedürftig."

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hatte jüngst in einem Positionspapier zur europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gefordert, das "besondere Schutzbedürfnis von Kindern" stärker zu berücksichtigen. Zwar seien in der DSGVO bereits Restriktionen für die Verarbeitung von Daten von Kindern angelegt, diese griffen jedoch oftmals zu kurz, heißt es in dem Papier.

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Eine "Verarbeitung von Daten von Kindern zu Werbezwecken oder für die Erstellung von Persönlichkeits- oder Nutzerprofilen" solle grundsätzlich ausgeschlossen sein. Die DSGVO gilt seit dem 25. Mai 2018. Sie regelt im Kern die Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch Firmen, Organisationen oder Vereine.

Die FDP äußerte sich kritisch zu Verboten im Internet. "Sie sind kaum durchsetzbar und führen meistens zu Ausweichbewegungen. Daher sind Verbote und Pflichten im Netz zumeist kontraproduktiv", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Frank Sitta dem Handelsblatt. "Viele Plattformen, die digitale Angebote bieten, reagieren bereits mit kindergerechten Versionen ihrer Produkte." Der beste Schutz für Kinder und Jugendliche sei Bildung und ein "gesunder" Umgang mit digitalen Medien im Elternhaus, fügte Sitta hinzu. Statt Verboten sprach er sich für ein eigenes Schulfach für digitale Kompetenzen aus.