Drogenskandal bei der Polizei: Wenige schaden Vielen

24.9.2020, 09:12 Uhr

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem Drogen-Skandal um das Münchner Polizeipräsidium. (Symbolbild) © Ralph Peters, imago-images.de

Es sind Nachrichten, die aufhorchen lassen: Mehrere Polizisten in Bayern sollen Drogen konsumiert und an Kollegen weitergegeben haben. Die Nachricht hat dabei zwei Ebenen – die Ebene des sachlichen Vorwurfs und eine andere, die emotionale Ebene. Denn die Beschuldigten sind Polizisten, also ausgerechnet jene, die doch für Recht und Ordnung sorgen sollten und in die besonders viel Vertrauen gesetzt wird.

Bei der Bewertung ist es jedoch wichtig, einen Blick auf eine Zahl zu werfen. So gehören zur Bayerischen Polizei mehr als 40.000 Beschäftigte. Stand gestern werden 21 Beamten Verfehlungen vorgeworfen. Im Vergleich zur Gesamtzahl ist dies sehr gering. Die große Mehrheit der Beamten hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Die Nachricht über einen Drogenskandal bei der Polizei muss daher differenziert und nicht pauschalisiert betrachtet werden.

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Natürlich müssen die Vorkommnisse ermittelt und aufgearbeitet werden. Natürlich müssen Straftaten geahndet werden. Hier ist es ratsam, diese Prozesse öffentlich zu kommunizieren, um dem Vorwurf zu entgehen, die Polizei würde etwas verschweigen.