Kommentar zur ADAC-Wende: Tempo 130 naht in Deutschland

Von Harald Baumer 24.1.2020, 11:48 Uhr

Berlin - Wenn nun sogar der ADAC "nicht mehr grundsätzlich" gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist, dann sollte das der Union und insbesondere Verkehrsminister Andreas Scheuer zu denken geben. Bald könnten sie die letzten sein, die noch auf der sogenannten "freien Fahrt für freie Bürger" bestehen, die es ja ohnehin nicht mehr auf allzu vielen Strecken gibt. Ein Kommentar von NN-Korrespondent Harald Baumer.

Jahrzehntelang hat sich der ADAC gegen Einschränkungen gesperrt und damit die Politik ordentlich beeindruckt. Kein Wunder, denn er ist einer der stärksten Lobbyverbände der Republik. Jede(r) vierte Bundesbürger(in) gehört dem Automobilclub an. Längst ist eine gesellschaftliche Mehrheit für ein Tempolimit vorhanden, wie nun auch das Einschwenken des ADAC zeigt.

Tempolimit auf Autobahnen: ADAC nicht mehr dagegen

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Umfragen deuten ebenso in diese Richtung. Viele Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sich aus Sicherheits- und Umweltgründen eine Beschränkung empfehlen würde. Und ohne Fraktions- bzw. Koalitionszwang käme wohl auch der Bundestag zu diesem Ergebnis. Der ADAC besteht, obwohl eigentlich überflüssig, auf einer weiteren Studie zu den Auswirkungen eines Tempolimits. Das kostet Zeit und die Ergebnisse würden von den Gegnern ohnehin wieder bestritten. Sollte es 2021 zu einer schwarz-grünen Regierung kommen, dann dürfte sich die Sache ohnehin zu Gunsten von Tempo 130 erledigt haben.

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