Umweltminister Glauber will bayerische Klimaziele verschärfen

4.7.2019, 09:10 Uhr

Als Umweltminister will der Pinzberger Thorsten Glauber nun mehr Tempo bei der Klimapolitik machen. © Stefan Hippel

Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) will die bayerischen Klimaziele verschärfen und einen eigenen Klimaschutzplan für das Bundesland vorlegen. Zudem fordert er die Einführung eines Preises für den Ausstoß von Kohlendioxid. "Unser Klimaziel muss in meinen Augen ambitionierter werden. Bayern soll bis 2050 klimaneutral werden", sagte Glauber der Deutschen Presse-Agentur.


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Klimaneutral bedeutet, dass unter dem Strich keine Treibhausgase mehr zusätzlich in die Atmosphäre gelangen, die den Prozess der Erderwärmung beschleunigen. Dabei kann der Ausstoß etwa von Kohlendioxid allerdings an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden. In ihrem Koalitionsvertrag hatten CSU und Freie Wähler in dem Zusammenhang vereinbart, die Treibhausgasemissionen im Freistaat bis 2050 auf unter zwei Tonnen je Einwohner und Jahr zu reduzieren.

Zugleich betonte Glauber: "CO2 muss einen Preis haben." Eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik müsse sich danach ausrichten, CO2 einzusparen. "In meinen Augen sollte belohnt werden, wer das Klima schont", erklärte er. "Die Bepreisung muss aber wirksam und sozial gerecht erfolgen. Sie darf die Gesellschaft nicht spalten."

Glauber fordert einen engen Schulterschluss von Bund und Ländern beim Klimaschutz: "Nur wenn alle Ebenen Hand in Hand arbeiten und ihre Möglichkeiten nutzen, werden wir Erfolg haben." Für Bayern kündigte er an, er wolle bereits bis zum Jahr 2030 eine klimaneutrale Staatsverwaltung erreichen. Und: "Das Umweltministerium geht mit gutem Beispiel voraus und wird bereits 2019 klimaneutral."

"Klimaschutz ist ein Mega-Thema. Auch in Bayern. Bis Ende des Jahrhunderts droht ein Temperaturanstieg in Bayern um bis zu 3,6 Grad Celsius", warnte Glauber. Er kündigte an, noch vor der Sommerpause den Entwurf für ein "kraftvolles bayerisches Klimaschutzgesetz" vorzulegen. "Aktuell wird zwar viel geredet, aber noch zu wenig gehandelt." Das Gesetz solle deshalb "ein Ideen-Gesetz werden". Glauber kündigte "100 Maßnahmen von Moorschutz bis Gebäudesanierung" an. "Wir brauchen konkrete Maßnahmen über alle Ressorts hinweg, die wir in einem Klimaschutzfahrplan festschreiben werden." Zudem soll eine Landesagentur für Energie und Klimaschutz gegründet werden.