Warum Handelskriege Trumps Wiederwahl gefährden können

14.6.2019, 11:36 Uhr

Donald Trump könnte von den Amerikanern erneut zum US-Präsidenten gewählt werden. © Jacquelyn Martin/AP/dpa

Als vernunftbegabter Mensch mag man es kaum fassen - aber es gibt etliche Auguren, die von einer Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump Ende kommenden Jahres ausgehen. Das Beunruhigende daran ist: Es sind die gleichen, die auch schon seinen Sieg gegen die Demokratin Hillary Clinton vorausgesagt haben.

Eines der Argumente, die sie anführen: Die US-Wirtschaft boomt, der Arbeitsmarkt ist stabil, die Zinsen niedrig. Solch eine positive Situation ist noch immer dem jeweilgen Amtsinhaber zugute gekommen - auch, wenn er wie im Falle Donald Trumps, wenig damit zu tun hat.

Werbung
Werbung

Er tut sogar ziemlich viel, dass es nicht so bleibt. Denn Einfuhrzölle hat er praktisch allen wichtigen Handelspartnern schon angedroht oder sie, wie im Falle Chinas, auch eingeführt. Das wird in einer hochspezialisierten und arbeitsteiligen Weltwirtschaft nicht dazu führen, dass Teile blitzschnell in den USA und nicht mehr in Asien hergestellt werden. Stattdessen werden die Produkte in den USA schlicht teurer, denn irgendjemand muss die Abgaben ja zahlen - und das sind die Verbraucher.

Auf diese Weise, und das führen die 500 Unternehmen jetzt an, kann sich durchaus die Konjunktur eintrüben. Es sind übrigens in der Mehrzahl Firmen, die ihren Sitz in Regionen haben, in denen Trump bei seiner Wahl besonders gut abgeschnitten hat. Mit anderen Worten: Die angezettelten oder angedrohten Handelskriege schwächen ausgerechnet eins der Argumente, das in den Augen vieler US-Wähler für ihn spricht.

Es ist deshalb denkbar, dass sich Trump mit seinem sehr begrenzten wirtschaftlichen Verstand selbst ein Bein stellt. Denkbar heißt allerdings: nicht sicher. Das liegt zum einen daran, dass die US-Wirtschaft schon ob ihrer Größe sehr stabil ist. Und zum anderen basiert diese Präsidentschaft auf Irrationalismen, die sich nur schwer einschätzen lassen.