Washington fördert Taliban

25.7.2011, 19:53 Uhr

Eine interne Untersuchung der US-Streitkräfte habe ans Licht gebracht, dass Millionen von Dollar über dunkle und verzweigte Kanäle am Ende in den Taschen der Extremisten landeten, so die Washington Post. Bei vier der acht untersuchten zentralen Vertragsfirmen für Lkw-Transporte gebe es „dokumentierte und glaubhafte Hinweise auf Verstrickung in kriminelle Unternehmungen oder Unterstützung des Feindes“.

In einem Fall hätten die Ermittler eine Summe von 7,4 Millionen Dollar (5,2 Millionen Euro) verfolgt, die für die Anmietung von Lastwagen vorgesehen gewesen sei. Nachdem das Geld den Angaben zufolge zunächst von Subunternehmer zu Subunternehmer geflossen war, sei ein Teil davon auf dem Konto eines Polizeikommandanten gelandet, der im Gegenzug Lastwagenkonvois sichere Durchfahrt garantierte. In 27 Transaktionen seien 3,3 Millionen Dollar von dem Konto abgehoben worden, die schließlich bar an die Taliban gingen und für Waffen und Sprengstoff verwendet wurden.

Radikale Reform

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Insgesamt umfassen die Verträge mit den Transportfirmen laut Washington Post rund 2,2 Milliarden Dollar, die gezielt auch lokalen Unternehmern zugutekommen sollen. Das US-Verteidigungsministerium kündigte als Ergebnis der Untersuchung eine radikale Reform der Auftragsvergabe an Transportunternehmen am Hindukusch an. Statt wie bisher an acht Firmen sollen Angebote zum Beispiel künftig an 30 gehen. Subunternehmer sollen darüber hinaus weit genauer unter die Lupe genommen werden.