Postgebäude in Lauf soll verkauft werden

11.9.2014, 16:43 Uhr

Für 1,9 Millionen Euro steht das erst 1990 errichtete Postgebäude am Laufer Plärrer zum Verkauf. Eingentümerin ist aber schon seit 2008 nicht mehr die Deutsche Post selbst, sondern ein amerikanischer Finanzinvestor. © Fischer

Auf den Bestand des Postamtes selbst und den im Gebäude untergebrachten sogenannten "Auslieferstützpunkt" mit den Briefträgern und Paketboten, habe der Verkauf aber aktuell keine Auswirkungen, wie Postsprecher Erwin Nier gegenüber der PZ sagte. Die Postbank - und mit ihr die Postagentur mit Schaltern und Service - habe langfristige Mietverträge mit dem Hauseigentümer.

1,9 Millionen Euro soll das Gebäude aus dem Jahr 1990 kosten, wie im Inserat auf der Immobilienseite im Internet zu lesen ist. Dafür erhält der Käufer rund 2500 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen und ein Grundstück mit rund 3300 Quadratmetern sowie fast 50 Stellplätzen. Und der neue Eigentümer kann mit rund 116.000 Euro Mieteinnahme pro Jahr rechnen, so das Angbot. Das Geschäftshaus werde nämlich hauptsächlich von der Deutschen Post als Postfiliale, regionaler Verwaltungssitz und zentrales Zustellzentrum genutzt. "Das Gebäude ist einem dem Baujahr entsprechenden Zustand. Durch die zentrale Lage hat diese Immobilie auch in Zukunft ein gutes Entwicklungspotenzial", so die Bewertung des Immobilienportals.

Niemals könne die Post sich aus dem Gebiet der Stadt Lauf und der zentralen Lage zurückziehen, zerstreut Post-Pressesprecher Erwin Nier Bedenken, dass es die Filiale am Plärrer in Lauf bald nicht mehr geben könnte. "Das wäre hahnebüchener Unsinn".

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Weitreichende Pläne

Die Post werde allerdings die Situation nach dem möglichen Verkauf beobachten, um auf mögliche Veränderungen (wenn beispielsweise der neue Besitzer ganz neue Pläne hätte und Kündigungen ausspräche) schnell reagieren zu können. Auch wenn es derzeit bei der Post in Lauf keinerlei Pläne dafür gebe, könnte theoretisch das sogenannte Auslieferungszentrum natürlich aus der Stadtmitte in ein Gewerbegebiet beispielsweise vor die Tore der Stadt verlagert werden.

"Das hätte ja keinerlei Auswirkungen auf die Brief- oder Paketzustellung in der Stadt." Ganz anders sehe es dagegen mit der Postfiliale im Gebäude aus, hier müsste man "kundenstromorientiert" planen, so Nier. Das heißt Brief- und Paketannahme, Schließfächer, Briefmarken, der gesamte Service eben, sowie die Postbank gehören in das Zentrum einer so großen Kommune wie Lauf. "Wir werden immer alle Postdienstleistungen in der Stadt anbieten".

Fremdbetriebene Agenturen

Dabei betreibt ja die Post seit 2012 in ganz Deutschland keine Filiale mehr selbst. Alle Dienste werden nur noch in fremdbetriebenen Agenturen, in Einkaufsmärken, an Tankstellen oder anderen Geschäften angeboten. In Lauf ist die Postbank Mieterin der Schalterräume, sie beschäftigt auch die Mitarbeiter, die hier Briefe entgegennehmen oder Pakete aushändigen.

Die aktuelle Eigentümerin der Immobilie, die amerikanische Investmentgesellschaft Lone Star mit Sitz in Dallas, verwaltet eine Reihe Private Equity-Fonds, die überwiegend in sanierungsbedürftige Unternehmen und Forderungen sowie Immobilien investieren. Zu den Investoren von Lone Star zählen Pensionskassen der US-Bundesstaaten, öffentliche Organisationen und Industrieunternehmen sowie Universitäten, Stiftungen, Banken und Versicherungen. In die Kritik deutscher Medien geriet das Unternehmen, weil ihm vorgeworfen wurde, mit aufgekauften Krediten Geschäfte auf Kosten von Schuldnern zu machen.