Sebastian Felleiter wird Torwarttrainer beim SSV Oberhochstatt

29.5.2020, 09:29 Uhr

Kehrt als Torwarttrainer zu seinem Heimatverein SSV Oberhochstatt zurück: Sebastian Felleiter. © Uwe Mühling

Lothar Satzinger, der im Sommer als Trainer der "Niederhofener" die Nachfolge von Stephan Bauer antreten wird, zeigt sich erfreut, ja geradezu begeistert, dass er Felleiter wieder für die Vereinsarbeit beim SSV gewinnen konnte. "Das ist ein absoluter Mehrwert für uns – sowohl in fachlicher und menschlicher Hinsicht als auch in der Außendarstellung für unseren Verein", unterstreicht der Coach und ist sehr froh, "dass wir so jemanden wie den Sebastian bei uns im Verein haben".

Dass Satzinger so schwärmt, hat seinen Grund, denn Sebastian Felleiter war Anfang der 2010er-Jahre eine der größten Torwart-Hoffnungen der Region, der beim VfB Eichstätt zwischen den Pfosten stand und Bayernliga-Erfahrung sammelte, ehe für ihn eine schwere Knieverletzung das frühzeitige Aus seiner vielversprechenden Karriere bedeutete.

"Felle", wie er von vielen beim Spitznamen genannt wird, hat bei seinem Heimatverein (fast) die komplette Jugend durchlaufen. Er begann als Feldspieler, zog sich dann jedoch mit 14 Jahren einen Knöchelbruch zu und schulte zum Torhüter um. Hier zeigte sich schnell sein außergewöhnliches Talent. "Die Gene dürften auch eine Rolle gespielt haben", sagt Sebastian Felleiter mit einem Augenzwinkern. Sein Vater Erwin Felleiter war nämlich über viele Jahre hinweg als Torwart ein großer Rückhalt beim SSV. Der Sohnemann trat in seine Fußstapfen.

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Eine Saison beim TSV 1860

Als Oberhochstatt personell bedingt keine U19 mehr melden konnte, wechselte Sebastian Felleiter für eine Saison zum TSV 1860 Weißenburg, wo er in der Bezirksoberliga mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Dann kehrte er jedoch zur Herrenmannschaft des SSV zurück. Im ersten Jahr (2010/2011) verpasste Oberhochstatt mit Felleiter im Kasten in einer legendären Relegation den Aufstieg in die Kreisliga.

Ein Bild aus dem Jahr 2013: Für den VfB Eichstätt hat Sebastian Felleiter als Torhüter 51 Bayernliga-Spiele bestritten. © Foto: Norbert Dengler

 In der folgenden Saison 2011/2012 sollte der Sprung nach oben gelingen. Allerdings war Felleiter zu diesem Zeitpunkt schon weg. Der damals 18 Jahre junge und heftig umworbene Keeper hatte Anfang 2012 das Angebot des VfB Eichstätt angenommen. Er wechselte zum damaligen Landesligisten. Wenige Monate später stieg der VfB unter Trainer Jürgen Steib in die Bayernliga auf. Dort avancierte Felleiter zum Stammkeeper (30 Spiele) und hatte maßgeblichen Anteil an Platz acht im ersten Jahr (2012/2013).

Im zweiten Bayernliga-Jahr bestritt Felleiter bis zur Winterpause 21 Partien. Nach Wiederbeginn im März 2014 passierte es dann. Der junge Torhüter kam aus einer Verletzung zurück und sollte wieder in der VfB-Startelf stehen. Beim Aufwärmen und dem Abfangen einer Flanke kam Felleiter jedoch so unglücklich auf, dass er sich einen Totalschaden im rechten Knie zuzog. Kreuzbandriss, Meniskus-Verletzung und schwerer Knorpelschaden lautete die niederschmetternde Diagnose.

Der Beginn der Leidenszeit

Und damit begann nach insgesamt 51 Bayernliga-Einsätzen die Leidenszeit. Es folgten insgesamt vier Operationen (die letzte vor gut einem Jahr) und zahlreiche Reha-Maßnahmen. Ein Comeback beim VfB rückte in immer weitere Ferne. Zur Saison 2015/2016 folgte Felleiter dem Ruf seines ehemaligen Trainer Jürgen Steib zum damaligen Regionalligisten TSV Rain am Lech. Dort wollte der Torwart mit "neuer Motivation" einen Neuanfang machen. Er arbeitete viel mit dem Physiotherapeuten des TSV, war aber nie schmerzfrei. Weder zu einem richtigen Training noch zu einem Spiel sollte es für ihn in Rain reichen.

Schließlich entschied sich Sebastian Felleiter schweren Herzens seine aktive Laufbahn zu beenden. Den Fußball vermisste er anfangs schon sehr und räumt heute auch ein, dass er in der Verletzungszeit vielleicht zu wenig Geduld gehabt hatte. Er kam in der Zwangspause aber auch auf andere Gedanken und war durch eine berufliche Weiterbildung "gut eingespannt".

Der heute 27-Jährige, der in Niederhofen aufgewachsen ist und inzwischen in Weißenburg wohnt, arbeitet als Entwickler für den Bereich Fahrzeugsicherheit für die Firma PSW in Gaimersheim bei Ingolstadt. In seiner Freizeit will er sich künftig wieder verstärkt dem Fußball widmen. Beim SSV freut er sich auf die neue Aufgabe und Herausforderung als Torwarttrainer, "nachdem ich zuletzt sechs Jahre im Fußball von der Bildfläche war".

Trainer Lothar Satzinger, mit dem er vor rund zehn Jahren noch in einer Mannschaft beim SSV gespielt hat, will er gerne unterstützen. Zudem sieht er einen großen Anreiz dadurch, dass beim SSV aufgrund der hervorragenden Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre viele junge Spieler nachrücken.