0:3 in Wolfsburg: Ice Tigers unterliegen den Grizzlys

8.12.2017, 21:56 Uhr

Sein 713. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga war so zäh, dass sich Patrick Reimer spät am Abend aufmachte, es endlich zu beenden. Sein erfolgreicher Alleingang in der 86. Minute des fünften Halbfinalspiels 2016 hielt seine Thomas Sabo Ice Tigers im Rennen. Reimer hat viele Tore geschossen, nur Michael Wolf hat in der DEL öfter getroffen. Dieses 3:2 aber wird er kaum vergessen. Ein Spiel später waren die Ice Tigers ausgeschieden. Wieder gegen Wolfsburg, immer wieder gegen Wolfsburg. 

Am Freitagabend trat Reimer mit den Ice Tigers wieder einmal in der Arena im Allerpark an. Wieder ein besonderes Spiel, für den Nürnberger Kapitän war es Partie Nummer 800 in der DEL. Wieder war es zäh. Und am Ende gewann wieder Wolfsburg. Beim 0:3 (0:0, 0:2, 0:1) war die Mannschaft von Pavel Gross ein weiteres Mal cleverer – wobei clever ein weiteres Mal ein Euphemismus für "schmutzig" ist.

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Harmlos in Überzahl

Der Abend hatte für Nürnberg mit dem Geräusch von Hartgummi auf Metall begonnen. Mitchell traf nach 15 Sekunden den Außenpfosten des Wolfsburger Tors. Es war der Auftakt zu einer konzentrierten Leistung. Anders als zuletzt minimierten die Ice Tigers ihre Fehler wieder, verteidigten kompakt und spielten ihre wenigen Offensivaktionen konsequenter aus. Nur im Power-Play war Nürnberg erneut harmlos – und das liegt nicht nur daran, dass Reinprecht (wie Steckel und Festerling) fehlte. Die Wolfsburger machten derweil, wofür sie bekannt sind: laufen und bei Berührung effektvoll fallen lassen. 

Nicht erst seit einer hübschen Einlage beim letzten Gastspiel von Alex Weiß haben die Ice Tigers ein Problem mit dem Zweikampfverständnis der Grizzlys. Nachdem Weiß erneut in die Kabine geführt wurde, entlud sich dieser Konflikt erstmals offen zwischen den Bänken. Rob Wilson und Pavel Gross beschimpften sich ausgiebig. Petr Pohl stand da schon unter der Dusche, der Stürmer hatte den Schiedsrichtern die Wolfsburger Flugeinlagen etwas zu übertrieben dargestellt. 

Mal wieder frustriert

Wie so oft in der gemeinsamen Geschichte waren die Wolfsburger da bereits im Vorteil. Voakes hatte den einzigen Nürnberger Fehler im Backchecking genutzt. Der Mittelstürmer hatte Zeit und Platz, um Tempo aufzunehmen, Voakes entkleidete Aronson und ließ auch dem starken Torhüter Jenike keine Abwehrchance (28.). Eine halbe Minute später zog Aubin einfach ab, Köppchen fälschte den Puck unglücklich ab (28.). Danach wurde das Spiel unansehnlich.

Die Ice Tigers ließen sich von den Wolfsburger Einlagen frustrieren. Chancen hatten sie kaum noch, weshalb sie nun seit 120 Minuten kein Tor gegen Wolfsburg geschossen haben. Am Sonntag (16.30 Uhr) müssen sie in Köln zu Reimers 801. DEL-Spiel antreten.