1:0 gegen 1860: Fürths Auftakt glückt dank Zulj

7.8.2016, 15:30 Uhr

Jubel mit dem Pausenpfiff: Robert Zulj brachte das Kleeblatt in der 45. Minute in Front. © Sportfoto Zink / DaMa

"Wie in einem Ärztekongress" fühlte sich Stadionsprecher Stefan Krautz, als er auf die Tribünen des Ronhofs blickte. Fast alle, die es mit dem Kleeblatt halten, waren dem Aufruf der aktiven Fanszene gefolgt, sich in Weiß zu kleiden. Chirurgisch gingen zunächst auch die Hausherren auf dem Platz vor, die immer dann am gefährlichsten wurden, wenn sie den Ball mit nur einem Ballkontakt durch ihre Reihen laufen ließen. Etwa über rechts mit Neuzugang Khaled Narey, Robert Zulj und Veton Berisha oder durch die Mitte über Ante Vukusic, Sebastian Freis und Zulj. Doch Letztgenannter und Vukusic brachten zu wenig Wucht hinter das Leder (18.).

Schon früh war klar, dass hier kein Team auf Unentschieden spielen würde. Das Spiel wogte hin und her, mit Vorteilen auf Fürther Seite. Bei den in Gelb gekleideten Münchnern war es vor allem der Alt-Internationle Ivica Olic, der über die linke offensive Außenbahn seinen Gegenspieler Narey immer wieder vor Aufgaben stellte. Doch entweder fehlte die Genauigkeit im Abschluss oder Fürths neue Nummer eins im Tor, Balazs Megyeri, war auf dem Posten. Er bestach vor allem mit guter Antizipation, sprintete einige Male aus seinem Fünfmeterraum heraus, um Situationen zu bereinigen.

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Zulj tunnelt Zimmermann zum Tor des Tages

Auch ein strammer Flachschuss des Ex-Fürthers Daniel Adlung stellte ihn nicht vor Probleme (35.). Doch auch der neue Löwen-Keeper Jan Zimmermann, aus Heidenheim gekommen, zeigte sich cool bei einem Versuch von Freis im Gegenzug. Den Schuss von Narey aus sieben Metern brauchte er nicht zu halten, er ging zum zweiten Mal weit drüber (40.). Die Strippen im Fürther Mittelfeld zog Jurgen Gjasula, der trotz Bauchmuskelproblemen in der Startelf stand. Verletzt fehlte neben Sebastian Heidinger (Sprunggelenk) und Mathis Bolly (Aufbautraining) auch Sercan Sararer, der sich das Hüftgelenk gestaucht hatte. Beinahe mit dem Halbzeitpfiff belohnten sich die Fürther endlich: Zulj versenkte die Kugel per Drehschuss in den Maschen, nachdem die Löwen die Situation im Strafraum nicht klären konnten.

Jurgen Gjasula zog wie gewohnt im Mittelfeld die Fäden. Hier kommt Löwen-Rückkehrer Stefan Aigner nicht hinterher. © Sportfoto Zink / WoZi

Mit einem Aufschrei begann die zweite Hälfte – Berisha bekam den Ball von Andreas Hofmann mustergültig im Strafraum aufgelegt, doch der Norweger trat aufgeregt über den Ball, nur wenig später traf er nur das Außennetz. Jetzt war Pfeffer drin, beide Teams spielten nun mit offenem Visier. Auch Olic kam am Fünfmeterraum zum Abschluss, doch Megyeri rettete spektakulär mit dem Fuß (55.). Das Publikum kam kaum noch zur Ruhe, denn auch Freis setzte völlig frei einen Volleyschuss übers Tor. Auch Narey durfte sich mal versuchen: Der pfeilschnelle Ex-Dortmunder hängte in einem Sprint alle Münchner ab, doch der Schuss verpasste das Tor um Längen.

Nach einer Stunde betrat Goran Sukalo das Feld, wofür der Ex-Fürther leise Pfiffe erntete. Der Slowene bedankte sich mit einem Fernschuss knapp übers Fürther Tor und riss das Spiel im Mittelfeld sofort an sich. Die Fürther ließen sich nun hinten reindrücken. Erst als Trainer Stefan Ruthenbeck Serdar Dursun für den ausgepumpten Vukusic brachte, gelangen Entlastungsangriffe. Doch auch er und der eingewechselte Zlatko Tripic ließen sich anstecken vom fehlenden Schussglück (77., 83.). Der Sieg war das Ergebnis von hoher Ballsicherheit der Fürther, hätte aber höher ausfallen müssen, denn die Chancen waren da. Ob diese Chancenverwertung gegen Hannover reichen wird? Die Löwen hingegen waren zur richtigen Zeit im Ronhof – die nominell starke Truppe war schlichtweg noch nicht eingespielt.

Fürth: Megyeri - Narey, Franke, Caligiuri, Gießelmann - Hofmann, Gjasula - Berisha, Zulj, Freis (Tripic, 76.( - Vukusic (Dursun, 70.)

1860 München: Zimmermann - Busch, Mauersberger, Degenek, Stojkovic - Perdedaj (Sukalo, 61.) - Aigner, Adlung, Matmour (Claasen, 60.) - Mugosa (Mölders, 70.), Olic

Tore: 1:0 Zulj (45.) Gelbe Karten: Gießelmann, Freis - Busch, Degenek, Adlung

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 13205