1:2-Niederlage im Test: Halle lockt den Club in die Falle

14.7.2018, 19:42 Uhr

Hoch das Bein: Eduard Löwen ist zwar beweglich, geholfen hat ihm und seiner Mannschaft das am Samstag aber nicht. © Sportfoto Zink / DaMa

Am Ende eines entspannten Nachmittags wurde es noch einmal hektisch im beschaulichen Weismain, wo sich der 1. FC Nürnberg mit dem Halleschen FC zum Freundschaftsspiel traf. Die Fans aus Halle verspürten nach dem Schlusspfiff nämlich nicht mehr viel Lust auf Freundschaft und rissen kurzerhand und erstaunlich leicht den Zaun ein, der ihren Block vom Spielfeld trennte. Weil sich auch aus Nürnberg einige auf den Weg gemacht hatten, die an Fußball nur in zweiter Linie interessiert sind, drohte kurz eine Eskalation, was aber die Polizei mit der Hilfe von Pfefferspray und ausreichend vieler Einsatzkräfte aber schnell unterband.

Es war dann alles sehr schnell wieder vorbei und es entstand das schönere Bild von Kindern, die auf dem Platz auf Autogrammjagd gingen. Das taten sie trotz der 1:2-Niederlage eines müden Clubs, der sich noch bis Sonntag in einem Drei-Tages-Trainingslager in Lichtenfels befindet. "Das Hauptaugenmerk", sagte hinterher ein entspannter Michael Köllner, "liegt im Moment auf der Trainingsarbeit." Die wiederum besteht im Moment vor allem darum, die konditionellen Grundlagen für ein anstrengendes Bundesliga-Jahr zu legen – also wurde auch am Morgen noch hart trainiert und war die Niederlage gegen Halle nicht sonderlich überraschend.

Dreierkette beim Club

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In der Defensive versuchte sich der Club vor 4004 Zuschauern mal wieder an einer Dreier-Kette, allerdings gelang diese Übung im ersten Durchgang wenig überzeugend. Halle, das in zwei Wochen in die Drittliga-Saison startet, offenbarte mit schnellem Spiel immer wieder Abstimmungsprobleme in der Nürnberger Defensive. Auf der anderen Seite blieb der Club nach vorne harmlos, weil Enrico Valentini und Simon Rhein auf den Außenpositionen kaum ins Spiel eingebunden wurde. So war das auch gar nicht unverdient, als Halle nach 21 Minuten und einer Ecke im Nachschuss zur Führung kam. Fabian Bredlow im Tor hatte zunächst glänzend gehalten, allerdings in der Situation, die zum Eckstoß führte, zu lange gezögert, sein Tor zu verlassen.

Das tat er drei Minuten später, allerdings war das dann auch die falsche Entscheidung: Bredlow foulte im Strafraum, Bentley-Baxter Bahn traf per Strafstoß zum 2:0. Der Club blieb in der Folge weitestgehend harmlos, kam aber vor der Pause ebenfalls nach einem Eckstoß zum Ausgleich: Eduard Löwen flankte in den Strafraum, wo Adam Zrelak per Kopf Mikael Ishak bediente – 1:2. Nicht mehr auf dem Platz war das schon Ewerton, der Innenverteidiger, den schon vorher Beschwerden am großen Zeh plagten, musste nach 38 Minuten vom Platz und wurde durch Georg Margreitter ersetzt.

"Ein paar Spieler fehlen"

Der zweite Durchgang brachte die erwarteten Wechselspiele personeller Art, aber keinen spielerischen Fortschritt aus Nürnberger Sicht. Alles blieb irgendwie unentschlossen. So blieb es bis zum Ende. "Man merkt halt, dass ein paar Spieler fehlen", sagte Köllner und spielte unter anderem auf die geschonten Sebastian Kerk, Tim Leibold und Robert Bauer. Am Abend ging es für den Club dann auf das Stadtfest nach Lichtenfels.

Nürnberg: Bredlow (46. Mathenia); Petrak, Ewerton (38. Margreitter), Mühl – Valentini (66. Jäger), Behrens (46. Fuchs), Löwen, Rhein (66. Piwernetz) – Palacios (46. Tilman), Ishak (Salli), Zrelak (Knöll).