Dämpfer nach der Pokal-Euphorie

"Böse hergespielt": Fußballerinnen des 1. FC Nürnberg verliert in Andernach

27.11.2022, 17:10 Uhr

Drei Gegentore in Andernach: Club-Torhüterin Lea Paulick. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Härter hätte die Landung wahrscheinlich kaum sein können für die Fußballerinnen des 1. FC Nürnberg. Rund 17.200 Zuschauer weniger als am vergangenen Sonntag im Max-Morlock-Stadion wollten ihr Zweitligaspiel bei der SG Andernach sehen, darunter auch fünf Pferde auf einer angrenzenden Koppel. Und sogar ein paar Club-Fans aus der näheren Umgebung.

Die auf ihrem eigenen Kunstrasenplatz noch ungeschlagenen Andernacherinnen verlangten Osman Cankaya und seinem Trainer-Team nicht nur in der Vorab-Analyse alles ab. Die letztlich verdiente 1:3 (1:2)-Niederlage konnte aber selbst der erneut mutige Matchplan nicht verhindern.

Es galt schließlich, den Rückstand auf die vordersten Plätze nicht größer werden zu lassen. Sieben Punkte sind es jetzt auf Platz zwei, den sie nicht aus den Augen verlieren möchten. „Ich habe den Aufstieg auf jeden Fall im Hinterkopf“, wird etwa Sophie Fournier auf dfb.de zitiert, „ich bin nicht beim Club, um mit einem Mittelfeldplatz zufrieden zu sein.“

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Mühlemann mit dem 1:0

Die Gäste begannen beim Tabellen-Dritten auch selbstbewusst, ließen Ball und Gegner laufen, hatten bei einem Lattenschuss von Julia Schermuly in der 10. Minute aber auch Glück. Trotzdem gingen die Nürnbergerinnen wenig später nicht unverdient in Führung: Elena Mühlemann köpfte nach einem Eckstoß zum 1:0 ein (22.), der Ausgleich ließ allerdings nicht lange auf sich warten.

Ein sehenswert, weil direkt verwandelter Freistoß von Magdalena Schumacher flog hoch zum 1:1 ins Netz (34.), kurz vor der Pause nutzte Andernach einen Nürnberger Ballverlust auf der linken Seite abgeklärt zum 2:1 (Lisa Umbach, 44.).

Nach dem Seitenwechsel versuchte Trainer Cankaya seine Elf von außen mit gewohnt engagiertem Coaching anzuschieben, es half aber nichts. Kathrin Schermuly nutzte zehn Minuten nach der Pause ein kurzes Durcheinander im Nürnberger Strafraum zum 3:1, die Vorentscheidung. Danach lief der Club oft nur hinterher und brachte selbst kaum noch konstruktive Angriffe zustande.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit unsere Ordnung verloren und nicht mehr wiedergefunden“, sagte Trainer Cankaya nach dem Schlusspfiff, „da haben sie uns phasenweise schon böse hergespielt.“

Nürnberg: Paulick; Thöle, Bogenschütz, May – Richert – Führlein (79. Jansen), Mühlemann, Kusch (85. Schneider), Felix, Lein – Fournier. – Tore: 0:1 Mühlemann (22.), 1:1 Schumacher (34.), 2:1 Umbach (44.), 3:1 K. Schermuly (55.).