2:5 in Iserlohn! Die Ice Tigers schwächeln am Seilersee

26.1.2018, 21:50 Uhr

Nix war's: Oliver Mebus und seine Ice Tigers gingen im Sauerland in die Knie. © Sportfoto Zink / ThHa

Am Sonntag kommt der Tabellennachbar aus Berlin in die Arena (17 Uhr), danach müssen die Ice Tigers nach Bremerhaven und Krefeld, dann ist endlich Pause. Für Nürnberg kommt sie keine Woche zu früh, wie die Niederlage in Iserlohn beweist.

Warum die Reaktionen nicht allzu hysterisch ausfielen? Vielleicht weil die Beteiligten sehr genau den Terminkalender studiert haben. Am späten Mittwochabend, nach einem 1:3, bei dem sich seine Ice Tigers einigermaßen ratlos präsentiert hatten, wollte sich auch Rob Wilson ein wenig der schlechten Laune hingegeben, am frühen Freitagabend wirkte er aber schon wieder tiefenentspannt. "Wir haben gar nicht so schlecht gespielt zuletzt", sagte Nürnbergs Cheftrainer in einem Interview auf dem Eis der Sporthalle am Seilersee, "wir haben nur nicht die Ergebnisse bekommen, die wir wollten".

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Das gilt auch für das Ergebnis am Freitagabend, weil Wilsons Team in Iserlohn durch ein 2:5 (1:0, 1:3, 0:2) erneut als Verlierer vom Eis ging. In Panik muss sie zwar auch dieser Auftritt nicht versetzen – bis zum Beginn der Playoffs sind es aufgrund der Olympia-Pause immer noch über sechs Wochen –, trotzdem sind die Ice Tigers in der Schlussphase der Punkterunde auf einem guten Weg, aus ihrer sehr guten Ausgangsposition nur noch eine gute zu machen. "Wir dürfen jetzt nicht alles wegschmeißen", forderte Verteidiger Patrick Köppchen vor dem Eröffnungsbully in Iserlohn, und meinte: das, was sie sich 45 Spielen mühsam erarbeitet haben. Seine zweite Forderung: „Wir müssen ein Stück intensiver, kompakter spielen.“Das 46. Spiel der Punkterunde begann trotz aller guten Vorsätze dennoch, wie sie es befürchtet hatten. Die Rossters wissen die traditionell hitzige Atmosphäre in der Eissporthalle am Seilersee zu nutzen, befeuern wollten sie diese Atmosphäre mit einem möglichst frühen Tor.

Das erzielte dann allerdings John Mitchell (9.) für die Gäste aus Nürnberg, weil Andreas Jenike nach fünf Minuten den Versuch von Jake Weidner entschärfte und der Schuss von Travis Turnbull nach sechs Minuten knapp am Pfosten vorbei trudelte.

Die Anfangsoffensive der Iserlohner hatte die von Wilson kräftig durchgeschüttelten Reihen also überstanden, danach offenbarten sie aber wieder zwei bereits bekannte Schwächen: die Harmlosigkeit im Powerplay und mangelnde Disziplin, die sich wohl nicht nur auf den straffen Zeitplan im mittleren Saisondrittel zurückführen lässt.

In Rückstand gerieten die Ice Tigers dennoch bei gleicher Anzahl an Spielern auf dem Eis. Zunächst holte Weidner nach, was er im ersten Drittel verpasst hatte (24.), dann tat es ihm Turnbull gleich (26.). Zwar stellte Möchel schnell wieder den Ausgleich her (27.), in der Folge ließen sich die Gäste aber endgültig von der Stimmung auf den Rängen anstecken. Immer wieder öffneten sich die Türen der Strafbänke, Patrick Buzas und Iserlohns Kevin Schmidt integrierten sogar einen der Linesmen in ihre Handgreiflichkeiten.

Als sich beide Mannschaften darauf geeinigt zu haben schienen, die Entscheidung im Schlussdrittel herbeizuführen, schoss Luigi Caporusso die Gastgeber in Führung (40.). Im letzten Drittel konnte dann nur noch Iserlohn zulegen. Der ehemalige Jason Jaspers (50.) erhöhte auf 4:2, den Endstand besorgte Justin Florek in Unterzahl, als Jenike sein Tor bereits verlassen hatte. Die Olympia-Pause nach dem 49. Spieltag kommt wohl keine Woche zu früh.